Serie Geschichte: Als es die Milch noch nicht beim Discounter gab Geschichte der Milchwirtschaft
Im folgenden Beitrag geht es um die Geschichte der Milchwirtschaft; er führt Sie zurück in eine Zeit, in der es Milch noch nicht beim Discounter gab. Wir gehen den Fragen auf die Spur, wann der Mensch das Melken erfand und was er mit der Frischmilch machte.
Vor der Jungsteinzeit musste die Milchwirtschaft eine völlig andere Bedeutung als heute gehabt haben, denn der Genuss von frischer Milch war den Menschen erst ab dieser Epoche ohne Nachwirkungen gestattet. Nur mit neuesten Forschungsmethoden und akribischer Auswertung von Spuren war es möglich, dass Wissenschaftler ein aussagefähiges Bild um den Stellenwert von Milchprodukten in der Vergangenheit zeichnen konnten.
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Vor mehr als 10.000 Jahren begann in Europa die Rinderzucht
Da die Forscher bislang in der Jungsteinzeit keine Spuren von Milch und Käse fanden, gingen sie davon aus, dass die Rinderhaltung lediglich der Fleischnutzung diente. Mittlerweile weisen jedoch zahlreiche Knochenfunde darauf hin, dass es schon damals eine indirekte Art von Milchwirtschaft gegeben haben muss. Milch wurde demnach verbreitet genutzt, jedoch nicht, um sie einfach zu konsumieren. Genauere Erkenntnisse brachten erst neuartige chemische Analyseverfahren zutage.
Fettreste an Tonscherben
Britische Forscher entdeckten an etwa 8.000 Jahre alten Tonscherben Reste von tierischen Fetten und konnten mit einem neuen Analyseverfahren nachweisen, dass es sich um Milchfette handelte. Sie fanden die Reste vergorener Milch und damit die ersten Spuren der damaligen eingeschränkten Milchwirtschaft. Es ist davon auszugehen, dass die Milch seinerzeit überwiegend zu Käse verarbeitet wurde. Denn die in der Epoche lebenden Menschen konnten noch keine Frischmilch trinken, weil ihnen dazu ein wichtiges Gen fehlte.
Umfassende Milchwirtschaft erst seit 7.000 Jahren
Aufgrund damals verbreiteter Lactoseintoleranz konnten unsere Vorfahren keine Frischmilch konsumieren, der Genuss führte regelmäßig zu Übelkeit, Erbrechen und damit verbundenen Bauchschmerzen. Erst eine vor etwa 7.000 Jahren stattgefundene Genmutation erlaubte den Menschen der Jungsteinzeit den folgenlosen Genuss von frischer Milch. Es ist damit bewiesen, dass die Milchwirtschaft erst zu dem Zeitpunkt begann, als das Trinken von frischer Milch frei von Nachwirkungen war.
Vor der Jungsteinzeit hatte die Milchwirtschaft eine völlig andere Bedeutung als heute."
Davor gab es ausschließlich die Verarbeitung von vergorener Milch zu Joghurt, Sauermilch, Dickmilch und Käse. Die Bauern, die etwa 2.000 Jahre vor Beginn der Milchwirtschaft das Rind in Europa ansiedelten, konnten sich nur von vergorenen Milchprodukten ernähren, weil sie das bereits erwähnte Gen nicht in sich trugen. So können wir mit ziemlicher Sicherheit feststellen, dass es den ersten Melkern nicht um Frischmilch, sondern um Käse ging. Das Konsumieren von frischer Milch begann erst zwei Jahrtausende später und brachte Menschen mit dem Milchtrinker-Gen einen echten Vorteil beim Überleben.
In der Gegenwart stellen die Discounter die Milchwirtschaft sicher
In der Moderne haben Discounter das Geschäft mit der Milch in jeglicher Hinsicht übernommen. Ihr Supermarkt bietet Ihnen die unterschiedlichsten Molkereiprodukte wie Joghurt, Käse, Quark, Vollmilch oder fettarme Magermilch an. Genießen Sie die verführerisch große Auswahl - unsere Vorfahren hatten diese Möglichkeit nicht.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.