Heizöl und Benzin geben den Schub Inflation steigt
Im Mai hat die Inflationsrate in Deutschland einen Satz nach oben gemacht. Die Preise stiegen im Vergleich zum Mai letzten Jahres um 2,2 Prozent. In den letzten zwölf Monaten hatte die Inflation immer unter zwei Prozent gelegen, im März und April noch bei 1,6 Prozent.
Damit wurde auch erstmals seit Längerem die EZB-Zielmarke von zwei Prozent übersprungen. Bei einer solchen Geldentwertung geht die Euro-Notenbank von "Geldwertstabilität" aus. Niedrigere Inflationsraten als zwei Prozent hatten den Notenbankern unter anderem als Begründung für die Öffnung ihrer Geldschleusen gedient.
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Eintagsfliege oder schon ein Trend?
Für den Preisanstieg im Mai sind vor allem höhere Energiepreise verantwortlich. Diese verteuerten sich viermal so stark wie im Vormonat, Benzin alleine um mehr als acht Prozent und Heizöl um 25 Prozent. Hier schlägt sich die Ölpreis-Entwicklung nieder. Ebenfalls überdurchschnittlich verteuert (plus 3,5 Prozent) haben sich Lebensmittel, ein besonderer Preistreiber war dabei Butter mit einem Drittel an Mehrkosten. Pauschalreisen sind um 10,4 Prozent teurer geworden. Dies ist allerdings dem in diesem Jahr frühen Pfingstfest zu verdanken, das einen vorgezogenen Nachfrageschub bewirkte.
Öl-abhängige Preise schwanken erfahrungsgemäß erheblich und die Entwicklung kann demnächst schon wieder anders aussehen."
Es ist noch nicht möglich zu beurteilen, ob es sich bei der stärkeren Inflation um eine "Eintagsfliege" oder schon um einen Trend handelt. Öl-abhängige Preise schwanken erfahrungsgemäß erheblich und die Entwicklung kann demnächst schon wieder anders aussehen.
Außerdem ist Deutschland nicht Europa. Im Euro-Raum liegt die Inflation nach wie vor deutlich unter zwei Prozent. Die EZB hält denn auch bis mindestens Mitte nächsten Jahres an ihrer Nullzins-Politik fest. Lediglich das Anleihekaufprogramm soll zum Jahresende auslaufen.
