Was können Sie daraus lernen? Investitionen der Superreichen
Die Vermögen der Superreichen werden in der Regel von sogenannten Family Offices verwaltet. Oft genug ist der reale Kapitalerhalt das Anlageziel, allerdings werden dafür unterschiedliche Wege genutzt.
Der sogenannte Geldadel steht regelmäßig im Fokus des Interesses, wobei die zum Vermögenserhalt verfolgten Anlagestrategien der mit der Vermögensverwaltung betrauten Single und Multi Family Offices nur selten thematisiert werden. Im Frühjahr 2017 erlaubten über 70 Family Offices im Rahmen einer Untersuchung erneut Einblick in ihr Vorgehen - hier die Zusammenfassung:
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Vermögen mit aktivem Portfolio-Management erhalten
Für knapp 42 Prozent der Family Offices ist der Kapitalerhalt oberstes Ziel der Anlagestrategie, was sich auch nachvollziehen lässt: Die Vermögenden tragen Verantwortung für die künftigen Generationen, deren Lebensunterhalt mit entsprechenden Geldanlagen gesichert werden soll. Und doch hat sich auch hier etwas verschoben, denn im Vergleich zu den Erhebungen von 2014 und 2015 hat die Renditeerzielung mit mehr als 25 Prozent an Bedeutung gewonnen. Im Gegensatz zur Branche spielt das Übertrumpfen sogenannter Benchmarks oder Marktindizes für die Family Offices hingegen keine Rolle, es geht um reale Ergebnisse, nicht um einen reinen Vergleich.
In Bezug auf die Renditeerwartungen sind auch die Family Offices bescheidener geworden, mehr als 83 Prozent erwarten aktuell weniger als fünf Prozent pro Jahr, über die Hälfte sogar weniger als 2,5 Prozent. Der bevorzugte Anlage-Ansatz ist ein aktives Portfolio-Management, das jedoch zunehmend, nämlich zu rund 25 Prozent, auch auf passiv gemanagte Indexfonds setzt - sowohl auf Aktienindizes als auch auf Anleihen. Zu durchschnittlich 50 Prozent sind die Vermögenden in Aktien investiert, der Anteil soll noch etwas steigen. Darüber hinaus engagieren sich Family Offices außerbörslich in Unternehmensbeteiligungen - beides Bereiche, die für den Durchschnittsbürger weniger interessant sind.
Zu durchschnittlich 50 Prozent sind die Vermögenden in Aktien investiert."
Breites Anlagespektrum
Rohstoffe oder Hedgefonds werden jedoch von den meisten Family Offices gar nicht genutzt - mit Ausnahmen: Einzelne sind mit fast 95 Prozent ihres Vermögens in Hedgefonds oder bis zu 20 Prozent in Rohstoffen engagiert, andere mit bis zu 60 Prozent in Kunst, Oldtimer, Wein oder Antiquitäten.
Was sich jedoch generell abzeichnet, ist ein Anstieg des Private Equity-Anteils: Nutzten im Jahr 2010 die Family Offices dieses Instrument nur für fünf Prozent des Vermögens, waren es 2017 knapp 14 Prozent.
Interessant waren offensichtlich schnell wachsende Firmen und Unternehmen mit etablierten Geschäftsmodellen, die für die nächsten Jahre eine ansprechende Rendite versprechen.