Studie EY Manager machen keine Fehler
Fehler sind menschlich und passieren jedem - ob in verantwortlicher Position oder in ausführender Tätigkeit. Eine gute Fehlerkultur kann Unternehmen vorantreiben und Innovationen fördern. Failure Management wird oft propagiert, doch die Realität sieht vielfach anders aus.
Gerade Führungskräfte tun sich außerordentlich schwer, Fehler einzugestehen. Stattdessen ist Totschweigen und "unter den Teppich kehren" angesagt. Das legt zumindest eine Studie der Unternehmensberatung EY nahe. Ein vorbildliches Verhalten sieht anders aus. Wo Manager Fehler verschweigen, setzt sich das auf nachgelagerten Ebenen fort.
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Angst vor Karriereknick und Jobverlust
In der EY-Studie wurden insgesamt 1.000 Personen - 200 Manager, 800 Angestellte - aus Unternehmen in verschiedenen Branchen (Maschinenbau, Automobil, Transport/Logistik, Banken/Versicherungen) befragt. Die Befragung fand online statt und wurde im November/Dezember 2022 durchgeführt. Fast zwei von drei befragten Managern gaben zu, in den letzten beiden Jahren eigene Fehler nur teilweise oder gar nicht eingestanden zu haben.
Es ist vor allem die Angst vor Karrierenachteilen (68 Prozent) und dem "Rauswurf" (53 Prozent), die daran hindert, Fehler zuzugeben. Manager tragen durch ihr eigenes (Fehl-)Verhalten maßgeblich dazu bei, dass sich keine positive Fehlerkultur in einem Unternehmen entwickeln kann. Dabei wird um deren Bedeutung durchaus gewusst. In der Befragung bewerteten die teilnehmenden Manager die Bedeutung der Fehlerkultur auf einer Zehner-Skala durchweg mit Werten von 8,1 bis 9,3. Auch die befragten Angestellten waren zu 63 Prozent der Meinung, es sei wichtig, Fehler einzugestehen und sich über Rückschläge offen auszutauschen (47 Prozent).
Eine positive Fehlerkultur sollte Schuldzuweisungen vermeiden."
Höchste Zeit für ein gutes Failure Management
Als Hinderungsgründe für das Zugeben von Fehlern und die Etablierung einer positiven Fehlerkultur wurden von den Befragten - unabhängig von der Position - schlechte aber eingeübte Verhaltensweisen (50 Prozent), Angst vor Gesichtsverlust (48 Prozent) und fehlendes unternehmerisches Denken (38 Prozent) genannt. Bei Personalverantwortlichen kamen als weitere Hinderungsgründe die Angst vor der Skandalisierung von Fehlern (50 Prozent) und mögliche Demotivations-Effekte bei Mitarbeitern (44 Prozent) hinzu.
Eine positive Fehlerkultur sollte Schuldzuweisungen vermeiden und eine konstruktive Auseinandersetzung mit Fehlern ermöglichen. Aus Fehlern lässt sich lernen. Gutes Failure Management stärkt die Innovationskraft, fördert die Lernbereitschaft und trägt letztlich zu einer höheren Profitabilität von Unternehmen bei. Höchste Zeit also für einen neuen Umgang mit Fehlern!
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt