In der EU ist ein Impressum gesetzlich vorgeschrieben

Einkaufen im Internet Masche mit den falschen Onlineshops

Der Onlinehandel boomt – mit ihm allerdings auch Betrügereien durch gefälschte Onlineshops.

Kriminelle locken mit unschlagbar günstigen Angeboten, verlangen Vorkasse und liefern dann gar keine oder minderwertige Ware. Besonders während der Hochphasen des Onlinehandels, etwa vor Weihnachten oder dem Black Friday, häufen sich Betrugsfälle. Doch wie funktioniert diese Masche genau, woran lassen sich Fake-Shops erkennen, und wie können sich Verbraucher schützen?

1. Wie funktionieren gefälschte Onlineshops?

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  1. Professionelles Design & gefälschte Kundenbewertungen

    • Kriminelle erstellen täuschend echte Websites, die oft bekannten Marken oder seriösen Shops zum Verwechseln ähnlich sehen.
    • Gefälschte Kundenbewertungen suggerieren einen zuverlässigen Händler, um Vertrauen zu wecken.

  2. Extrem günstige Preise als Lockmittel

    • Fake-Shops werben mit Rabatten von 50 Prozent oder mehr, oft auf begehrte Produkte wie Elektronik, Designerkleidung oder Marken-Sneaker.
    • Der Trick: Käufer sollen glauben, sie würden ein Schnäppchen machen, obwohl sie tatsächlich Betrügern Geld überweisen.

  3. Zahlung nur per Vorkasse oder Kryptowährungen

    • Betrüger bieten meist nur unsichere Zahlungsmethoden an:

      • Überweisung auf ein ausländisches Konto
      • Zahlung in Bitcoin oder anderen Kryptowährungen
      • Kein PayPal oder Kauf auf Rechnung, weil diese Methoden Rückbuchungen ermöglichen

  4. Ware bleibt aus oder ist minderwertig

    • Nach der Bezahlung kommt entweder gar keine Ware oder eine schlechte Fälschung.
    • In vielen Fällen existiert kein Kundenservice, oder Anfragen werden ignoriert.

2. Woran erkennt man gefälschte Shops?

  1. Fehlendes oder fehlerhaftes Impressum

    • In der EU ist ein Impressum gesetzlich vorgeschrieben. Fake-Shops haben oft

      • gar kein Impressum oder
      • erfundene oder falsche Kontaktdaten (z. B. eine existierende Firma mit falscher E-Mail-Adresse).

  2. Verdächtige Domain und fehlendes HTTPS

    • Viele Fake-Shops verwenden kürzlich registrierte Domains, oft mit ungewöhnlichen Endungen wie .top, .xyz oder .vip.
    • Eine fehlende oder unsichere HTTPS-Verschlüsselung (kein Schloss-Symbol in der Browserleiste) ist ein Alarmsignal.

  3. Unrealistische Preise

    • Originale Markenprodukte sind selten mehr als 50 Prozent reduziert. Wenn ein iPhone für 400 Euro statt 1.200 Euro angeboten wird, ist das verdächtig.

  4. Nur Vorkasse als Zahlungsmöglichkeit

    • Kein seriöser Händler bietet ausschließlich Überweisung oder Kryptowährungen als Zahlungsmethoden an.
    • Fehlender Käuferschutz ist ein klares Warnsignal.

  5. Gefälschte Bewertungen und Rechtschreibfehler

    • Viele Fake-Shops haben

      • auffallend viele 5-Sterne-Bewertungen ohne detaillierte Kommentare
      • oder miserable Grammatik und Übersetzungsfehler auf der Website.

  6. Kein oder fehlerhafter Kundenservice

    • E-Mails kommen nicht an, Telefonnummern sind nicht vergeben, oder es gibt nur ein Kontaktformular ohne Antwort.

3. Wie kann man sich vor Fake-Shops schützen?

Einkaufen im Internet bietet Bequemlichkeit und große Auswahl – doch nur, wenn man sichere Shops nutzt und typische Betrugsmaschen erkennt."

  1. Website vor dem Kauf überprüfen

    • Impressum checken: Gibt es eine vollständige Adresse und echte Kontaktdaten?
    • URL genau ansehen: Kleine Abweichungen von bekannten Shops (z. B. „amzon.de“ statt „amazon.de“) deuten auf Betrug hin.
    • Prüfen, ob es bereits Warnungen zu dem Shop gibt (z. B. über Verbraucherzentralen oder „whois.domaintools.com“ für Domain-Registrierungen).

  2. Zahlungsmethoden beachten

    • Nie per Vorkasse oder Kryptowährung zahlen, sondern PayPal, Kreditkarte oder Kauf auf Rechnung bevorzugen.
    • Falls nur Überweisung oder Bitcoin möglich ist: Finger weg!

  3. Preisvergleich mit anderen Shops durchführen

    • Ist ein Produkt deutlich günstiger als überall sonst, ist das verdächtig.

  4. Bewertungen kritisch hinterfragen

    • Auf unrealistische Kundenbewertungen achten. Besonders auffällig sind

      • nur positive Rezensionen ohne Details
      • oder viele identische Bewertungen in kurzer Zeit.

  5. Sichere Browser-Erweiterungen nutzen

    • Anti-Phishing-Tools und Fake-Shop-Warner (z. B. „ScamAdviser“) helfen, unseriöse Händler zu identifizieren.

  6. Bei Verdacht: Rechtzeitig handeln

    • Falls Geld bereits überwiesen wurde, sofort die Bank kontaktieren und eine Rückbuchung versuchen.
    • Bei PayPal-Zahlungen den Käuferschutz aktivieren.
    • Verdächtige Shops an die Verbraucherzentrale oder Polizei melden.

4. Was tun, wenn man bereits Opfer geworden ist?

  1. Falls per Kreditkarte oder PayPal bezahlt wurde:

    • Sofort eine Rückbuchung veranlassen („Chargeback“).

  2. Falls per Überweisung bezahlt wurde:

    • Die Bank kontaktieren, ob eine Rückholung des Betrags möglich ist.
    • Anzeige bei der Polizei erstatten.

  3. Andere Verbraucher warnen:

    • Negative Bewertungen hinterlassen.
    • Den Shop bei Verbraucherschutzeinrichtungen melden.

  4. Identitätsdiebstahl verhindern:

    • Falls persönliche Daten angegeben wurden, regelmäßig Bankauszüge kontrollieren und bei verdächtigen Abbuchungen sofort reagieren.

5. Fazit: Wachsam bleiben und sichere Zahlungsmethoden nutzen

  1. Fake-Shops werden immer professioneller und sind oft kaum auf den ersten Blick zu erkennen.
  2. Skepsis bei zu günstigen Angeboten ist der beste Schutz.
  3. Ein Blick ins Impressum, die URL und die Zahlungsmethoden gibt oft schnell Aufschluss über die Seriosität eines Shops.
  4. Bei verdächtigen Shops nie per Vorkasse zahlen, sondern auf sichere Zahlungsarten setzen.
  5. Wer bereits Opfer eines Betrugs wurde, sollte schnell handeln und den Vorfall melden.

Einkaufen im Internet bietet Bequemlichkeit und große Auswahl – doch nur, wenn man sichere Shops nutzt und typische Betrugsmaschen erkennt.

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