Ist weniger nicht angemessener? Mehr für alle
Das menschliche Tun wird durch das ständige Streben nach immer 'mehr' bestimmt. Angesichts der weltweiten Probleme sollte das materielle Wachstum gebremst und durch ein Streben nach mehr Wohlbefinden ersetzt werden.
Mehr Lohn, mehr Urlaub, mehr Rente, mehr Geld für den Ausbau der Infrastruktur, mehr Wohlstand für alle, ... - die Liste solcher Forderungen, die uns im Alltag fast täglich begegnen, ließe sich fortsetzen. Dieses Streben nach materiellem Wohlstand und kontinuierlicher Verbesserung war jahrhundertelang eine der stärksten Triebfedern der menschlichen Entwicklung. Jetzt wächst die Zahl derjenigen, die ein Umdenken fordern. Statt ständiges Wachstum zu fordern, wäre es nach Meinung der Kritiker angemessener, die materiellen Bedürfnisse etwas zurückzuschrauben. Sie meinen, dass es von zu vielen Dingen bereits viel zu viel gibt.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Die negativen Auswirkungen des ständigen Wachstums lassen sich beispielsweise erkennen an der:
- Verschmutzung der Umwelt, insbesondere der Luft und des Wassers.
- Verschwendung von begrenzten Ressourcen.
- Zunahme der Müllmengen.
- unausgewogenen CO2 Bilanz.
- Abholzung der Regenwälder.
- Überfischung der Meere.
Politik stachelt Forderungen nach ständigem Wachstum an
Um Wählerstimmen zu gewinnen, forcieren Parteien den Drang nach immer mehr. Ein typisches Beispiel lieferte die Linke. Als der hessische Landtag gewählt werden sollte, plakatierte diese Partei: "Mehr für die Mehrheit". Wollten die Linken diejenigen ansprechen, die der Meinung sind, dass sie von der Gesellschaft nicht das bekommen, was ihnen nach ihrer Meinung zustehen würde? Oder wollten sie auf teilweise gravierende Unterschiede in den Einkommens- und Vermögensverhältnissen hinweisen? Angesichts der Klimawandel-Debatten und wöchentlicher Demonstrationen der Jugendlichen, die sich um ihre Zukunft Sorgen machen, erscheint diese pauschale Forderung in jedem Falle überzogen und wenig durchdacht.
Immer mehr arbeiten, um immer mehr zu konsumieren und dann darüber klagen, dass zu wenig Zeit für Familie und Freunde bleibt?"
Umdenken ist geboten
Immer mehr arbeiten, um immer mehr zu konsumieren und dann darüber klagen, dass zu wenig Zeit für Familie und Freunde bleibt? Einige Menschen versuchen bereits, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Sie üben sich bewusst im Verzicht.
Keine To-go-Becher mehr verwenden, im Urlaub statt des Langstreckenfluges eine Tour auf einem der attraktiven Radwege quer durch Deutschland unternehmen, gelegentlich statt eines Schnitzels vegetarische Kost genießen - haben Sie schon einmal über solche Veränderungen nachgedacht?
Diejenigen, die es bereits probiert haben, merken schnell, dass sich dieser bewusste Verzicht in der Regel als deutlicher Gewinn an Lebensqualität erweist.