Wegen des Lockdowns müssen wir notgedrungen viel mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen

Entwicklung bei Immobilien Mieter müssen häufig zusammenrücken

In vielen Städten ist der Wohnraum knapp. Das wirkt sich nicht nur auf die Mieten aus. Viele Menschen fühlen sich zunehmend beengt.

Wegen des Lockdowns müssen wir notgedrungen viel mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Arbeiten im Home Office und Kinderbetreuung in Kombination mit räumlicher Enge - das fordert allen Beteiligten viel ab. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stand 2019 in Deutschland pro Kopf 47 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. 2010 lag dieser Wert noch bei 45 Quadratmetern. Die Wissenschaftler des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) wollten es genauer wissen und analysierten umfangreiches Datenmaterial, das aus jährlichen Befragen von 15.000 privaten Haushalten gewonnen wurde.

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Die Analyse der erhobenen Daten liefert interessante Ergebnisse:

  • Menschen, die im eigenen Heim leben, haben im Vergleich zu Mietern deutlich mehr Platz zur Verfügung.
  • Wohnungen von Eigentümer sind im Durchschnitt 125 Quadratmeter groß. Mietwohnungen haben eine durchschnittliche Größe von 75 Quadratmetern.
  • Weniger als ein Viertel der Mietwohnungen sind größer als 100 Quadratmeter.
  • Etwa 20 Prozent der Deutschen leben allein in einer Wohnung. Die meisten Alleinstehenden haben überdurchschnittlich viel Platz in ihrer Wohnung. Die mittlere Größe ihrer Wohnungen beträgt etwa 65 Quadratmeter.

In Großstädten geht Pro-Kopf-Wohnfläche zurück

Dass die Pro-Kopf-Wohnfläche im Zeitraum zwischen 2010 bis 2019 anstieg, trifft nicht für jeden zu. Für die meisten Mieter veränderte sich die Situation nicht. In den großen Städten verringerte sich dieser Wert sogar.

Auffällig ist die Wohnsituation der Ruheständler. Ihnen steht mehr Wohnfläche zur Verfügung."

Weil es immer mehr Menschen in die Städte zieht, wird bezahlbarer Wohnraum hier immer knapper. Mit den steigenden Mieten wächst die durchschnittliche Zahl der Haushaltsmitglieder, die in einer Wohnung leben. Nicht jeder kann sich den Umzug in eine größere Wohnung leisten.

Welche Rolle spielen soziale Faktoren?

Eine Rolle bei diesen Entwicklungen spielt ebenfalls die Zuwanderung. Der Anteil der Menschen in Mietwohnungen, die einen Migrationshintergrund haben, stieg von 2010 bis 2019 von um sieben Punkte auf 32 Prozent. Bei Wohneigentümern ist der Anteil nur halb so groß. Die Wissenschaftler untersuchten zusätzlich die Rolle des Bildungsniveaus und stellten fest, dass Menschen mit Hochschulabschluss im Mittel in etwas größeren Wohnungen leben. Auffällig ist jedoch die Wohnsituation der Ruheständler. Ihnen steht im Durchschnitt pro Kopf mehr Wohnfläche zur Verfügung.

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