Ölförderung auf einer Plattform im Meer

Vorteil für den Klimaschutz? Ölpreis bleibt niedrig

Es ist noch nicht lange her, da sahen manche Experten "Peak Oil" in naher Zukunft als erreicht. So wird das Maximum der Ölförderung auf unserem Planeten bezeichnet. Nach dem Überschreiten dieses Zeitpunktes sollte es mit der Ölproduktion abwärts gehen, die Preise wegen der zunehmenden Verknappung immer weiter ansteigen.

Davon sind wir derzeit weit entfernt. Der Ölpreis ist so niedrig wie lange nicht. Und wenig deutet darauf hin, dass sich daran bald etwas ändert. Für den Klimaschutz könnte das problematisch werden. Denn billiges Öl könnte den Verbrauch erneut anheizen und damit klimaschädliche Emissionen verstärken. Heute geht ein gutes Drittel des globalen Kohlendioxid-Ausstoßes auf das Konto von Öl, nur Kohle sorgt für noch mehr CO2

Viele Ursachen für Ölpreisverfall 

Es sind gleich mehrere Faktoren, die zum Ölpreisverfall beigetragen haben und auch weiterhin für niedrige Preise sorgen:

  • einen wesentlichen Effekt hat das Fracking in den USA. Die innovative Ölfördertechnik hat die Vereinigten Staaten binnen kurzem zum größten Ölförderland der Welt gemacht;
  • auch sonst machen sich neue Bohr- und Fördertechniken bemerkbar. Heute können Vorkommen in Schieferöl, Ölsanden und der Tiefsee erschlossen werden, die früher unerreichbar waren; 
  • trotz mehr Öl haben konventionelle Ölförderstaaten wie Saudi-Arabien ihre Ölförderung nicht gedrosselt - im Gegenteil, sie wurde zum Teil sogar ausgeweitet, um Umsätze zu halten und der Fracking-Konkurrenz das Wasser abzugraben; 
  • sollte nach dem Ende des Atomstreits das Embargo gegen den Iran fallen, könnte bald ein gewichtiges weiteres Ölförderland auf den Weltmarkt zurückkehren, was das Angebot nochmals ausweiten würde; 
  • dank mehr Energieeffizienz und -einsparung steigt die Nachfrage nicht mehr so stark; 
  • aktuell wirkt sich auch die abschwächende Weltkonjunktur dämpfend auf die Ölnachfrage aus. 

Diese Übersicht zeigt, die Ursachen für den Ölpreisverfall sind vielschichtig. Es gibt kurzfristige und längerfristige Faktoren. Klimaschützer sehen diese Entwicklung nicht ohne Sorge. 

Der Ölpreis ist so niedrig wie lange nicht."

Zweischneidige Folgen für das Klima 

Die Folgen des billigen Öls für den Klimaschutz sind dabei durchaus zweischneidig. Niedrige Preise bewirken, dass teure Fördermethoden, die auch schwer zugängliche Vorkommen erschließen, erst einmal unrentabel bleiben. Dadurch wird verhindert, dass noch mehr Öl auf den Markt schwemmt. Andererseits fehlt der Anreiz zum Sparen und es gibt daher Forderungen nach zusätzlichen Abgaben auf den Spritpreis, um eine künstliche Verteuerung zu bewirken. 

Damit kann es aber alleine nicht getan sein. Denn unabhängig vom Preis - die weltweite Mobilität ist nach wie vor vom Öl abhängig. Erst wenn es gelingt, hier im Breiteneinsatz Alternativen zu schaffen, wird es möglich sein, den Ölverbrauch nachhaltig zu reduzieren. Dazu bedarf es noch erheblicher Anstrengungen.

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