Die Einstellung der Deutschen zu Sparen und Geldanlage bleibt konservativ und stark sicherheitsorientiert

Früher waren es die Lebensversicherungen Immobilien sehr beliebt

Vor wenigen Tagen hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband sein Vermögensbarometer 2016 vorgestellt. Darin wird die deutsche "Stimmungslage" im Hinblick auf Sparen, Geldanlagen und Vermögensaufbau erfasst. "Immobilien schlagen Aktien", so könnte man eine Erkenntnis der diesjährigen Erhebung zusammenfassen.

Die Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Lage ist bei den Bundesbürgern nach wie vor hoch, nimmt aber ab. Lag der Anteil der Zufriedenen 2014 noch bei 58 Prozent, waren es 2015 56 Prozent, jetzt sind es noch 52 Prozent. Die EZB-Niedrigzinspolitik dürfte erheblich dazu beigetragen haben. Letztes Jahr hatten sich bereits 41 Prozent der Befragten beunruhigt gegenüber der Zinssituation gezeigt, diesmal gaben 58 Prozent an, die EZB-Geldpolitik beschäftige sie im Hinblick auf ihre Ersparnisse.

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Nicht mehr Konsum - Sicherheit geht vor Rendite 

Interessanterweise scheint das von Mario Draghi geschaffene billige Geld nicht mehr Konsum zu stimulieren. Und das, obwohl Sparen nie so unattraktiv und es jemals kaum so einfach war, günstige Kredite zu erhalten. 75 Prozent der Teilnehmer gaben an, ihr Konsumverhalten habe sich nicht geändert, nur fünf Prozent zeigten sich konsumfreudiger. Und immerhin 20 Prozent haben ihren Konsum sogar eingeschränkt. 

Beim Thema Sparen steht - wenig überraschend - das Thema Sicherheit  ganz weit oben. 57 Prozent bekannten sich zum Bedürfnis nach Absicherung, sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Im Umkehrschluss könnte man daraus lesen, dass das Unsicherheits-Gefühl gewachsen ist. Die nächstwichtigeren Punkte beim Sparen sind Flexibilität, Verfügbarkeit, Lebens- und Familienplanung. Die Rendite kommt erst an Platz 5. Angesichts dieser Rangliste ist erklärlich, warum nach wie vor ein großer Teil des Sparens in klassischen Bankeinlagen erfolgt, auch wenn die Verzinsung sich am Nullpunkt bewegt. 

Wenn es um langfristigen Vermögensaufbau geht werden Immobilien favorisiert." 

Vermögensaufbau: Immobilien vorne, Schlusslicht Aktien 

Wenn es um langfristigen Vermögensaufbau geht werden Immobilien favorisiert. Ganz oben steht der Wunsch nach den eigenen vier Wänden , gefolgt von Miet-Immobilien (29 Prozent). Danach werden Bausparverträge (27 Prozent), Lebensversicherungen (21 Prozent) und das Sparbuch (18 Prozent) genannt. Aktien und Investmentfonds werden dagegen nur von 10 bzw. 12 Prozent als geeignete Instrumente für Vermögensaufbau gesehen. 

Als Fazit bleibt daher festzuhalten: Die Einstellung der Deutschen zu Sparen und Geldanlage bleibt konservativ und stark sicherheitsorientiert. Deshalb ändert sich auch trotz niedrigster Zinsen das Sparverhalten nicht. Doch das Unbehagen wächst.

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