Noch hat Corona die wichtigsten Industrieländer des Westens fest im Griff

Alternativen betrachten Verschiedene Finanzmarktszenarien

Noch hat Corona die wichtigsten Industrieländer des Westens fest im Griff - allen Lockerungen zum Trotz. Für das erste Halbjahr 2020 ist mit schweren wirtschaftlichen Einbrüchen zu rechnen, die Börsen haben ihren Crash schon erlebt und schwanken aktuell zwischen Bangen und Hoffen.

Die Fragen, wie es weiter geht, werden lauter. Prognosen zur künftigen Wirtschafts- und Börsenentwicklung haben Hochkonjunktur - in einzigartigen Zeiten ein besonders fehleranfälliges Geschäft, da keine Erfahrungswerte verfügbar sind. Vielleicht ist das der Grund, warum Chefökonom John Greenwood von der US-Investmentgesellschaft Invesco statt Prognosen lieber auf drei Szenarien setzt.

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Zwischen Optimismus und Pessimismus

Greenwood konzentriert sich dabei vor allem auf die USA - zum einen wegen der vergleichsweise guten Datenlage, zum anderen weil die US-Wirtschaft und die US-Börsen immer noch "tonangebend" in der westlichen Welt sind. Läuft es in den USA gut, sieht es auch bei uns nicht schlecht aus et vice versa. Was sind nun die drei Greenwood-Szenarien?

1. Basisszenario: in diesem Szenario würde die Fiskal- und Geldpolitik weltweit die Wirtschaft mit Hilfsmaßnahmen weiter unterstützen, bis die schlimmste Krise überwunden ist. Dabei unterstellt Greenwood, dass nach ein bis eineinhalb Jahren ein Impfstoff zur Verfügung steht. Nach einem heftigen Wachstumseinbruch im ersten Halbjahr würde es zunächst schwach nach oben gehen mit einer kräftigen und schnellen Erholung, sobald Corona unter Kontrolle ist.

2. Optimistisches Szenario: hier wird davon ausgegangen, dass die jetzige Ausbruchswelle die einzige bleibt und das Leben sich recht rasch normalisiert. Die wirtschaftliche Erholung könnte dann früher starten und das Vorkrisenniveau wäre bereits im zweiten Quartal kommenden Jahres wieder erreicht.

3. Pessimistisches Szenario: dieses Szenario geht von einer wesentlich längeren Corona-Dauer von mindestens einem Jahr aus. In dieser Zeit ist fortlaufend mit einem negativen Wirtschaftswachstum zu rechnen und die Erholung danach würde nur zögerlich einsetzen, verbunden mit einer längeren Wegstrecke bis zum früheren Niveau.

Die Börsen werden die Entwicklung jeweils vorwegnehmen - in Abhängigkeit davon, welche Szenario-Erwartung gerade überwiegt."

Börsen nehmen Entwicklung vorweg

Solange die Wirtschaft darbt, rechnet Greenwood trotz gigantischer Geldschwemme nicht mit mehr Inflation, erst bei wirtschaftlicher Erholung dürften die Preise stärker anziehen.

Die Börsen werden die Entwicklung in den drei Szenarien jeweils vorwegnehmen - in Abhängigkeit davon, welche Szenario-Erwartung gerade überwiegt.

Denn an der Börse wird bekanntlich die Zukunft bewertet, nicht die Gegenwart.

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