Ein Renditekiller? Performance Fee
Performance Fees - Erfolgsgebühren - erfreuen sich bei Fondsanbietern großer Beliebtheit. Mehr als jeder vierte Fonds sieht inzwischen eine entsprechende Gebühr vor. Meist handelt es sich um Aktien- oder Mischfonds. "Verkauft" wird die Performance Fee als Anreiz für das Fondsmanagement, möglichst gut abzuschneiden. Doch stimmt das oder ist die Gebühr ein weiterer Faktor, der die Rendite schmälert?
In der Regel tritt die Performance Fee nicht an die Stelle herkömmlicher Fondsgebühren, sondern kommt oben drauf. Sie stellt daher nicht einfach ein alternatives Vergütungsmodell dar. Vielmehr ist sie ein echtes "Add on", zumindest aus Anbietersicht. Für Anleger bedeutet das eine zusätzliche Belastung. Die ist im Vorhinein schwer abzuschätzen, denn die Gebühr kann naturgemäß erst berechnet werden, wenn der jeweils relevante Erfolg feststeht.
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Unterschiedliche Ansätze für Performance Fees
Woran sich die "Performance" bemisst, dafür gibt es höchst unterschiedliche Ansätze. Im Prinzip lassen sich drei Modelle unterscheiden:
- Die Gebühr richtet sich nach der "Über-Performance" des Fonds im Vergleich zur Benchmark. Schneidet der Fonds zum Beispiel 10 Prozent besser ab als seine Benchmark, fällt eine entsprechend anteilige Gebühr an. Bei einem unterstellten 5 Prozent-Anteil wäre das ein Gebührensatz von 0,5 Prozentpunkten.
- Die Performance Fee orientiert sich generell am Erfolg des Fonds. Immer wenn der Fonds im Abrechnungszeitraum ein Plus erzielt, fällt eine Gebühr an.
- Die Erfolgsgebühr folgt einem High-Watermark-Ansatz. Dann wird eine Gebühr berechnet, wenn der Fondswert im Abrechnungszeitraum einen erreichten Höchstwert ("Wasser-Höchststand" = High-Watermark) in der Vergangenheit überschreitet.
Fonds mit Performance Fees sollten besonders kritisch unter die Lupe genommen werden."
Erfolgsgebühr auch ohne Erfolg möglich
Je nachdem, welche Abrechnungsperiode und welcher Betrachtungszeitraum zugrunde gelegt wird, kann es durchaus vorkommen, dass Performance Fees anfallen, obwohl der Fonds im fraglichen Zeitraum überhaupt nicht erfolgreich war. In diesem Fall ist die Gebühr auf jeden Fall ein Renditekiller. Denn zum schlechten Abschneiden kommen dann zusätzliche Kosten hinzu. Dies gilt vor allem beim ersten oben genannten Modell - wenn zum Beispiel der Markt bzw. die Benchmark nach unten geht und der Fonds weniger stark verliert.
Ob die Erfolgsgebühr tatsächlich als Anreiz wirkt, hängt davon ab, wofür sie verwendet werden. Wird sie primär zur Vergütung von Vertriebspartnern eingesetzt - was häufig der Fall ist -, muss die Anreizwirkung bezweifelt werden. Auch wo das nicht so ist, sind Risiken und Chancen zwischen Fondsanbietern und Anlegern oft ungleich verteilt.
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