Die Risikobereitschaft der Anleger ist gestiegen

Wie haben sich Anlageinvestments entwickelt? Risikobereitschaft wurde in 2016 belohnt

Ein Blick auf das vergangene Börsenjahr zeigt: Die Risikobereitschaft der Anleger ist gestiegen, was nicht zuletzt den fehlenden Alternativen geschuldet sein dürfte. Insbesondere Aktien, Rohstoffe und Schwellenländer erwiesen sich als lukrativ.

Auch 2016 erforderten die Niedrigzinsen einen Blick über den gewohnten Tellerrand hinaus und vor allem Mut, um angesichts dieser Marktbedingungen interessante Renditen mit Geldanlagen einzufahren. Allerdings dominieren exotische Werte das Ranking und lassen die Klassiker ebenso weit hinter sich wie die Rohstoffe.

Hohe Risikobereitschaft brachte beste Renditen

Es war schon ein Blick in die weite Ferne notwendig, um die großen Rendite-Brocken einzufangen: Wer sich beispielsweise für den brasilianischen Bovesta-Index entschieden hatte, konnte sich über ein Plus von mehr als 74 Prozent freuen, der kasachische Index erwirtschaftete 68 Prozent und der peruanische 67,6 Prozent - zumindest theoretisch. Denn entsprechende Index-Fonds sind schwer zu finden, und ein direktes Investment in die relevanten Werte ließe das Risiko um einiges steigen.

Besser zu packen waren da US-Aktien, die nicht nur von der Geldpolitik der FED profitieren, sondern vor allem vom starken US-Dollar - zumindest aus Sicht eines Anlegers in Europa. So hätte eine Geldanlage in die im Dow Jones zusammengefassten US-Unternehmen in den letzten 12 Monaten bei einem überschaubaren Risiko immerhin mehr als 19 Prozent Rendite eingebracht. Zum Vergleich: Der schwache Euro befeuerte auch den russischen Index RTS, der im Vergleichszeitraum immerhin um rund 58 Prozent zulegen konnte. Natürlich sind die wenigsten Anleger bereit sich ausschließlich im Aktienmarkt zu bewegen. Es zeigt sich aber, dass eine höhere Aktienquote, trotz der unterjährigen Schwankung, zusätzliche Rendite erzielen kann. 

US-Dollar trieb Rohstoffpreise ins Plus

Ein wenig Risikobereitschaft wäre nach dem Vorjahresverlust allerdings auch bei einer Anlage in die gängigen Rohstoffe, allen voran Öl, notwendig gewesen - und hätte zum Gewinn geführt: Nach einem drastischen Preisverfall, der Investoren im Jahr 2015 rund 22 Prozent gekostet hatte, konnte 2016 ein Plus von 64 Prozent verzeichnet werden. Allerdings war diese Entwicklung schwer abzusehen, die Prognosen gingen weit auseinander. Erst die Einigung der OPEC-Länder am 30. November 2016 sorgte für eine Stabilisierung, deren Nachhaltigkeit sich nun beweisen muss.

Insbesondere Aktien, Rohstoffe und Schwellenländer erwiesen sich als lukrativ."

Edelmetalle gelten traditionell als sicherer Hafen für Anleger. Trotz der Verluste in den letzten Tagen des alten Jahres konnten Gold und Silber doch interessante Renditen von 12,2 und 20,6 Prozent einfahren. Selbst der DAX hat sich zu neuen Höhen aufgeschwungen und konnte sogar den M-DAX deutlich hinter sich lassen. Wer hingegen an den klassischen festverzinslichen Anlagen festgehalten oder sich auf spanische, italienischen, portugiesische oder Schweizer Aktien konzentriert hat, musste unterm Strich häufig Verluste hinnehmen. Risikobereitschaft wurde also belohnt, die Auswahl der Geldanlagen sollte jedoch mit Weitblick getroffen werden. Eine fundierte Analyse und jährliche Anpassung/ Beratung der Strategie, bei etwas mehr Akzeptanz von Schwankungen, erscheint langfristig notwendig.

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