Robo-Advisors erleben derzeit einen bemerkenswerten Hype

Auch Robo-Advisors bleiben nicht stehen Robo-Beratung 2.0

Robo-Advisors - digitale Beratungssysteme zur Vermögensanlage und -verwaltung - erleben derzeit einen bemerkenswerten Hype. Erst vor wenigen Jahren in den USA entstanden, steht inzwischen bereits die zweite Generation der "Beratungs-Maschinen" in den Startlöchern - Robo-Beratung 2.0 ist das Schlagwort.

Um den Entwicklungssprung zu verstehen, ist es sinnvoll, sich zunächst die Funktionsweise der Robo-Berater der ersten Generation zu verdeutlichen. Sie verfolgen ein simples Konzept. Der User muss zunächst seine Anlagebedürfnisse und seine Risikoneigung angeben. Auf dieser Basis berechnet das System das "richtige" Portfolio, das eine Mischung aus Indexfonds - bezogen auf Aktien-, Renten- und Rohstoffmärkte - darstellt. Für die einzelnen Anlageklassen legt das System dabei anlegerabhängig Gewichte fest.

Robo-Berater 1.0 - Umschichtung nur zum Rebalancing

Damit ist die "Hauptarbeit" der Robo-Beratung getan. Änderungen der errechneten Portfolio-Zusammensetzung finden dann nur noch im Rahmen des Rebalancing statt. Wenn sich durch die Wert- und Kursentwicklung im Zeitablauf die Gewichtungen verschieben, nimmt das System eine Anpassung des Portfolios vor, um das angestrebte Mischungsverhältnis aufrechtzuerhalten. Es versteht sich von selbst, dass diese Art der Robo-Beratung recht starr ist. Der Robo-Advisor gibt einmal einen Rat - und das war's , wenn der User nicht die Prämissen ändert.

Die neue Generation der Robo-Advisor "denkt" und handelt intelligenter. Die Systeme berücksichtigen Entwicklungen auf den Märkten im Zeitablauf und schichten aktiv um. Sie betreiben damit wesentlich mehr als reines Rebalancing, es geht darum, gezielt vermeintliche Chancen durch Marktveränderungen zu nutzen und Risiken zu begrenzen. Dadurch soll die Performance dauerhaft verbessert werden. Die theoretische Grundlage dieser Anwendungen bilden Value-at-Risk-Modelle. Als "Value-at-Risk" wird ein Risikomaß für Wertpapier-Portfolios bezeichnet, das angibt, welcher Verlust innerhalb eines bestimmten Zeitraums mit vorgegebener Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. 

Das System agiert "je nach Marktlage" und nimmt immer wieder Umschichtungen vor."

Die neue Generation - Value-at-Risk-Modelle 

Der Anleger muss bei solchen Modellen die maximale Schwankung oder das Verlustrisiko, das er zu tragen bereit ist, angeben. Das System agiert dann "je nach Marktlage" und nimmt immer wieder Umschichtungen vor - immer die Value-at-Risk-Restriktion beachtend. Es kann dann durchaus passieren, dass auch mal ganz auf Aktien oder Rohstoffe verzichtet wird, wenn der Markt das scheinbar erfordert. Ganz unumstritten ist die Value-at-Risk-"Hörigkeit" allerdings nicht. Kritiker bezweifeln die Prognose-Fähigkeit der Modelle und halten sie nicht für besser als die simplen Ansätze der ersten Generation. Für die Entwickler ist das vor allem ein Ansporn, noch ausgefeiltere Lösungen zu suchen. 

Den Nachweis ihrer Überlegenheit muss die Robo-Beratung 2.0 erst noch erbringen, dazu ist sie noch zu neu. Eins scheint jedoch jetzt schon sicher. Auch die Robo-Beratung 3.0 wird nicht auf sich warten lassen.

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