Mit der Finanzkrise und dem nachfolgenden tiefen Einbruch der Weltwirtschaft begann auch die Krise der internationalen Seeschifffahrt

Auch nach 8 Jahren kein Ende in Sicht Schiffsfonds in Seenot

Mit der Finanzkrise und dem nachfolgenden tiefen Einbruch der Weltwirtschaft begann auch die Krise der internationalen Seeschifffahrt. Obwohl sich die Finanzmärkte längst erholt haben und die globale Wirtschaft wieder einigermaßen läuft, hat die Schifffahrtsbranche nach wie vor schwer zu kämpfen. Keine guten Aussichten für Inhaber von Schiffsfonds.

Charterraten - die Mietpreise für Handelsschiffe - und Frachtraten - die Transportpreise für Container - befinden sich in freiem Fall. Der Grund sind gewaltige Überkapazitäten. Obwohl sich das globale Frachtaufkommen im Zuge der Finanzkrise wesentlich schlechter entwickelt hat als ursprünglich prognostiziert, wurden weiter große Container-Schiffe in Auftrag gegeben und auch gebaut. Da es von der Auftragsvergabe bis zur Fertigstellung und Inbetriebnahme eines Schiffes längere Zeit dauert, kommt das zusätzliche Angebot an Transportkapazitäten immer mit Zeitverzögerung an den Markt.

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Verdrängungswettbewerb und Konzentration 

Die Fracht- und Charterraten sind mittlerweile so stark gesunken, dass die Einnahmen nicht einmal mehr ausreichen, um die laufenden Betriebskosten zu decken und den Kapitaldienst für Finanzierungen sicherzustellen. Das unternehmerische Aus ist damit für viele Reeder zwangsläufig vorprogrammiert. Der Wert der Schiffe ist ebenfalls drastisch gesunken. Vielfach liegt er nur noch wenig über dem Schrottpreis. So kommt es, dass inzwischen bereits etliche Frachter nach nur wenigen Betriebsjahren wieder verschrottet werden. 

Vor diesem Hintergrund findet in der Branche ein harter Verdrängungswettbewerb mit großen Konzentrationsprozessen statt. Branchenriesen wie Maersk, CMA CGM oder Hapag-Lloyd sind durch Zukäufe noch größer geworden. Künftig werden sich wahrscheinlich nur noch eine gute Handvoll großer Reedereien den Markt aufteilen. Für mittelgroße und kleinere Anbieter bleibt kaum eine Überlebenschance, wenn sie keine Nischen besetzen können. Derzeit gibt es keine Aussicht, dass sich an der Situation kurzfristig etwas ändert. Allenfalls auf längere Sicht ist wieder mit einer Besserung der Lage zu rechnen. 

Der Wert der Schiffe ist ebenfalls drastisch gesunken."

Schiffsfonds - bis auf weiteres kein lohnendes Investment 

Für die Inhaber von Schiffsfonds sind das düstere Perspektiven. Schätzungen der Deutschen Fondsresearch zufolge sind in den letzten acht Jahren seit der Finanzkrise bereits mehr als 400 Fondsschiffe von Insolvenz betroffen gewesen. Hunderte von Schiffen mussten außerdem durch Notverkäufe zu Dumping-Preisen losgeschlagen werden - ebenfalls ein großes Verlustgeschäft. Banken zeigen sich bei Schiffsfinanzierungen inzwischen äußerst zurückhaltend, in ihren Büchern stehen immer noch Milliarden-Beträge mit hohem Abschreibungsbedarf. 

Im kommenden Jahr wird zwar mit einer gewissen Konsolidierung bei den Frachtraten gerechnet. Die Charterreedereien, deren Mietschiffe vielfach fondsfinanziert sind, dürften davon aber nur wenig profitieren, weil sich ihrer Auftragslage wegen der Überkapazitäten nicht nachhaltig verbessert. Für Anleger bleibt nur der gute Rat, auf absehbare Zeit die Finger von Schiffsanteilen zu lassen.

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