Bezahlbare Wohnungen sind gerade in deutschen Großstädten zur echten Mangelware geworden

Preiswerte Wohnungen werden benötigt Sozialer Wohnungsbau

Bezahlbare Wohnungen sind gerade in deutschen Großstädten zur echten Mangelware geworden. Im Gegenteil - immer mehr Menschen können sich trotz guter Arbeit und gesichertem Einkommen angemessenen Wohnraum kaum noch leisten. Die Wohnungsnot hat viele Gründe. Einer ist der brachliegende soziale Wohnungsbau.

Die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland ist seit Langem rückläufig. Gab es 1990 2,87 Mio. belegungsgebundener Sozialwohnungen, wird ihre Zahl 2018 nur noch bei 1,15 Mio. liegen. Das bedeutet einen Rückgang um fast 60 Prozent und hängt damit zusammen, dass viele soziale Mietpreisbindungen inzwischen ausgelaufen sind. Nur wenig Neues wurde nachgebaut. Jahrelang ging man wegen der prognostizierten schrumpfenden Bevölkerung von einem sinkenden Bedarf aus, der Bund hat sich entsprechend konsequent aus dieser Aufgabe zurückgezogen.

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Mehr Menschen in Deutschland und Drang in die Großstadt 

Aber es ist anders gekommen als gedacht. Die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen wächst - dank Migration und Flüchtlingszustrom. Ende 2017 erreichte die Bevölkerung im Bundesgebiet mit rund 82,8 Mio. einen neuen Rekord. Hinzu kommt, dass sich der Bevölkerungszuwachs nicht gleichmäßig verteilt. Vor allem Großstädte und Ballungsgebiete erleben einen Zustrom, während in ländlichen Gegenden eher Landflucht herrscht. Hier sind folglich durchaus größere Leerstände anzutreffen, während manche Metropole aus allen Nähten platzt. 

Kein Wunder, dass in solchen Städten die Mieten explodieren und Wohnraum kaum noch erschwinglich ist. Wer in München, Hamburg oder Berlin nach einer Wohnung sucht, kann davon ein Lied singen. Die sogenannte Mietpreisbremse mutet dabei wie ein hilfloser Versuch an, das Problem juristisch durch staatliche Preisregulierung in den Griff zu kriegen. Solche Ansätze haben allerdings schon in der Vergangenheit kaum je funktioniert und die bisherigen Erfahrungen mit der Preisbremse zeigen, dass das auch diesmal der Fall ist. Daran werden auch weitere Gesetzesreformen und strengere Regeln nichts ändern. 

Das einzige, was gegen die Wohnunsgsnot und steigende Mieten hilft, ist mehr Angebot."

Der Bund ist wieder mehr gefordert

Das einzige, was gegen die Wohnunsgsnot und steigende Mieten hilft, ist mehr Angebot - insbesondere mehr sozialer Wohnungsbau, der auch Menschen mit niedrigerem Einkommen zugute kommt. 

Offenbar will der Bund sich wieder stärker engagieren. Dafür ist allerdings eine Grundgesetzänderung erforderlich. Denn seit der Förderalismusreform ist sozialer Wohnungsbau ausschließlich Ländersache. 

Die Zeit drängt, denn das Problem hat bereits ein bedenkliches Ausmaß angenommen.

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