Die deutsche Sparmoral leidet unter den extrem niedrigen Zinsen

Eine uralte Methode der Deutschen zerbröselt Sparen, sparen, sparen

Sparen ist eine uralte Methode der Deutschen, die vor den Ungewissheiten des Lebens schützt und einen komfortablen Ruhestand in Aussicht stellt. Die deutsche Sparmoral leidet in erster Linie unter den aktuell extrem niedrigen Zinsen. Sollten diese weiter sinken, wollen die meisten sogar ihre Konten räumen.

Die ING-Bank hat in einer Umfrage festgestellt, dass dem Begriff Sparen bei den Bundesbürgern mittlerweile eine andere Bedeutung zukommt. Sie sind längst keine Sparweltmeister mehr und 25 Prozent haben ihr Sparverhalten aufgrund niedriger Zinsen verändert. Schuld daran ist die Europäische Zentralbank, deren lockere Geldpolitik für klassische Bankeinlagen keine attraktiven Erträge mehr in Aussicht stellt. Die EZB will damit den Inlandskonsum beflügeln und erreichte dies bei etwa einem Drittel der Bürger. Aber auch die mit stabilen Einkommen wollen in Zukunft weniger zur Seite legen, denn Zinsen nahe null ergeben für sie keinen Sparsinn mehr.

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Ungleiche Sparer-Anteile in der EU

Etwa 64 Prozent der Deutschen sparen regelmäßig, während circa 33 Prozent über keine Sparguthaben verfügen. Damit ist Deutschland kein Sparweltmeister, sondern lediglich ein Teil des europäischen Mittelfelds. In diesen Ländern ist der Sparer-Anteil wesentlich höher als in der Bundesrepublik ausgeprägt:

  • Luxemburg 86 Prozent.
  • Niederlande 78 Prozent.
  • Großbritannien 72 Prozent.
  • Frankreich 70 Prozent.

Was passiert bei negativen Zinsen?

Das traditionelle Sparen könnte zu einem drastischen Ende kommen, sobald private Spareinlagen mit Negativzinsen belegt werden. Die Studie ermittelte, dass dann 80 Prozent aller Sparer ihre Guthaben abheben und anderweitig sicher aufbewahren wollen. Damit unterscheiden sich die deutschen Sparer kaum von denen in anderen EU-Mitgliedsländern. Die Zentralbank dürfte sich allerdings kaum über die weitere Verwendung des Ersparten freuen, denn nur 13 Prozent aller Europäer würden ihr Geld in die Realwirtschaft fließen lassen. Etwa 43 Prozent wollen attraktivere Anlageformen suchen und der Rest verbirgt sein Vermögen an vermeintlich sicheren Orten. 

Das traditionelle Sparen könnte zu einem drastischen Ende kommen, sobald private Spareinlagen mit Negativzinsen belegt werden."

Ungeachtet der Niedrigzinsen sinken die Spareinlagen europaweit

Sie leben in Deutschland und lesen in den Medien ständig vom anhaltenden Aufschwung. Es ist allerdings leicht möglich, dass Sie von der als positiv dargestellten Wirtschaftsentwicklung nichts oder nur wenig mitbekommen. Die Gehaltserhöhungen halten in vielen Fällen nicht mit der Teuerung schritt und Sie mussten sich eventuell beim Sparen entsprechend einschränken. 

Die ING-Studie hat dies als europaweites Phänomen ausgemacht. Demnach verfügen 49 Prozent aller Europäer über jeweils weniger als 10.000 Euro Sparguthaben und lediglich 19 Prozent konnten sich 2015 über Zuwachs freuen. Über 27 Prozent verbuchen beim Sparen rückläufige Vermögen, in einigen Ländern lag der Wert bei mehr als 33 Prozent. Beim Sparen im wirtschaftlich starken Deutschland gaben 23 Prozent der Sparer Rückgänge an, bei 24 Prozent wuchsen die Rücklagen jedoch.

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