Eine Marke zu entwickeln und zu etablieren, dauert Jahre

Auch Kaiser`s und Tengelmann verschwinden Untergang bekannter Marken

Eine Marke zu entwickeln und zu etablieren, dauert Jahre. Sie verschwinden zu lassen, ist hingegen in kürzester Zeit möglich. Aktuell sind Kaiser's und Tengelmann im Gespräch, es gibt aber weitere große Beispiele.

Das prägnante "T" über den Tengelmann-Geschäften gehört ebenso der Vergangenheit an wie die Kaffeekanne als Synonym für Kaiser's - die rund 450 Geschäfte der beiden regional ausgerichteten Handelsketten gehen in Kürze an REWE und Edeka über. Die Marken bleiben zumindest für eine gewisse Zeit noch in den Erinnerungen ihrer Kunden erhalten, waren sie doch mit viel Aufwand, Kreativität und Marketing-Know-how aufgebaut worden. Und doch wird die nächste Generation sie bereits nicht mehr kennen, ein Schicksal, das Kaiser's und Tengelmann mit vielen anderen großen Marken teilen.

Premiere - Bezahlfernsehen für Fußballfans

Der Bezahlsender Premiere nahm 1991 seinen Dienst auf und bot die Alternative zum Besuch im Stadion: Kneipen und Bars erwarben Lizenzen, Fans versammelten sich hier, um die Bundesliga in der Gemeinschaft Gleichgesinnter zu genießen. Trotz der Nachfrage musste sich Premiere von Anfang an in einem stark umkämpften Marktsegment behaupten. Leo Kirch bemühte sich vergeblich um die Übernahme des kompletten Unternehmens. Eine Umbenennung brachte ebenso wenig ein wie der Börsengang - die Anteilseigner gaben sich die berühmte Klinke in die Hand. Bis Rupert Murdoch kam: Sein Konzern konnte die meisten Anteile erwerben, die Marke Premiere verschwand und Sky erschien auf dem Markt.

Mannesmann - Vorreiter in der Mobiltelefonie

Das waren noch übersichtliche Zeiten, als sich lediglich die Frage nach D1- oder D2-Netz stellte: Schon anhand der Vorwahl war klar, welches Netz der jeweilige Handynutzer frequentierte. Das traditionsreiche Unternehmen, das schon seit dem 19. Jahrhundert im Stahl- und Maschinenbau, aber eben auch in der Fahrzeugtechnik sowie Elektronik aktiv war, konnte 1989 neben der Bundespost als erstes Privatunternehmen die begehrte Lizenz für den neuen Mobilfunk im D2-Netz erwerben. Das enorme Verdienstpotenzial, schließlich kostete jeder Anruf und jede Nachricht, weckte Begehrlichkeiten. Aus einer dramatischen Übernahmeschlacht ging im Jahr 2000 Vodafone als Sieger hervor und läutete das Ende der großen Marke ein.

Eine Marke zu entwickeln und zu etablieren, dauert Jahre."

Hamburg-Mannheimer - das Verschwinden eines berühmten Versicherungsvertreters

Zuverlässig, kompetent und als ein Mann der Tat eroberte Herr Kaiser das Bewusstsein einer ganzen Generation: Die Hamburg-Mannheimer Versicherung nutzte diese Werbefigur für rund 40 Jahre. Der 1899 gegründete Versicherungskonzern ging gemeinsam mit der Victoria Versicherung im Gleichordnungskonzern Ergo auf - beide Marken verschwanden zusehends von der Bildfläche. Auch Herr Kaiser musste seinen Hut nehmen, er hätte sicher ein Problem mit den zwischenzeitlich bekannt gewordenen Skandalen und dem aktuellen Sanierungsbedarf der Versicherungsgesellschaft gehabt.

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