Seit Mitte März ist das wirtschaftliche Leben in Deutschland in weiten Bereichen zum Erliegen gekommen

Aktuelle Umfrage Wirtschaftsexperten warnen vor langem Stillstand

Seit Mitte März ist das wirtschaftliche Leben in Deutschland in weiten Bereichen zum Erliegen gekommen. Die epidemische Ausbreitung des Corona-Virus ist dafür verantwortlich. Die staatlich verordneten Geschäftsschließungen, Ausgangsbeschränkungen und Abstandsregeln sind vorerst bis 19. April befristet.

Was danach ist, hängt vom Erfolg der Anti-Corona-Maßnahmen ab. Fest steht schon jetzt, dass die Wirtschaft mit jedem Tag des Zwangsstillstandes wachsende Verluste erleidet. Daran ändert auch das umfangreiche staatliche Hilfspaket nichts. Es kann die Folgen nur abfedern, aber nicht vollständig auffangen. Und je länger die Pause dauert, umso prekärer wird die wirtschaftliche Lage. Eine Rezession ist unvermeidlich.

Zustimmung zu den aktuellen Maßnahmen - aber nicht unbefristet

Deshalb mehren sich Stimmen von Wirtschaftsexperten, die vor einer übermäßigen zeitlichen Ausdehnung des Shutdowns über den 19. April hinaus warnen. In einer FAZ-Umfrage unter 155 Volkswirten sprach sich knapp die Hälfte für eine zeitliche Begrenzung der Maßnahmen bis längstens zum Frühsommer aus. Im Schnitt wurde ein Ende der Schließungen nach acht Wochen befürwortet. Das "Ende der Fahnenstange" wurde bei elf Wochen gesehen. Danach würde die Wirtschaft selbst zu einem todkranken Patienten. Kalendermäßig bedeutete das eine Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten spätestens Mitte bis Ende Mai.

Nur eine Minderheit der Befragten - 47 Teilnehmer - sprach sich für eine zeitlich offene Verlängerung der Maßnahmen aus, bis die medizinische Versorgung für alle Bundesbürger umfassend gesichert sei. Zwei Drittel der Wirtschafts-Experten sahen die jetzigen Maßnahmen der Bundesregierung im Kampf gegen Corona als sinnvoll an. Beim wirtschaftlichen Hilfspaket wurden das Kurzarbeitergeld und staatliche Bürgschaften für Unternehmenskredite als die beiden wichtigsten Instrumente bewertet. Vereinzelt gab es aber auch Stimmen, die den Shutdown in Frage stellten.

Fest steht schon jetzt, dass die Wirtschaft mit jedem Tag des Zwangsstillstands wachsende Verluste erleidet."

Geteilte Meinung zu EZB-Anleihekäufen und Corona-Bonds

Gemischt fiel die Beurteilung der EZB-Maßnahmen aus. Eine knappe Hälfte der Befragten - 48 Prozent - begrüßte das Not-Anleihekaufprogramm, mit dem die Euro-Notenbank 750 Mrd. Euro zusätzlich an Anleihen erwerben will, um weiteres Geld in die Märkte zu pumpen.

20 Prozent lehnten das Programm ab.

Noch kritischer und gespaltener ist die Meinung zu den viel diskutierten Corona-Bonds. Das wären Euro-Anleihen zur Finanzierung von Corona-Hilfsmaßnahmen, die von den Mitgliedsstaaten gemeinsam getragen würden. 46 Prozent der Umfrage-Teilnehmer fanden diese Idee gut, fast genauso viele - 43 Prozent - lehnten sie ab.

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