Wohnimmobilien erweisen sich als krisenfest

Auch in der Pademie Wohnimmobilien bewähren sich

Auf dem Immobilienmarkt hat die Corona-Krise deutlich geringere Spuren hinterlassen als in anderen Bereichen der Wirtschaft. Wohnimmobilien erwiesen sich wieder einmal als krisenfest. Besonders gefragt sind Einfamilienhäuser mit Garten.

Noch vor wenigen Wochen malten Wirtschaftsexperten für den Handel mit Immobilien ein düsteres Bild: Wegen der Kontaktbeschränkungen waren Hausbesichtigungen nur virtuell möglich und bei den Behörden war kaum ein Mitarbeiter zu erreichen.

Wie sich diese ungünstigen Bedingungen auf den Handel mit Wohnimmobilien auswirkten, untersuchte der Spezialist für Immobilienfinanzierung Hans-Joachim Dübel. Seine Agentur Finpolconsult ist weltweit beratend für Regierungen tätig. Um die gegenwärtige Lage auf dem Immobilienmarkt zu beurteilen, wertete Dübel die aktuellen Daten des Hypothekenfinanzierers Europace aus. Europace betreibt eine große Transaktionsplattform für Immobilienkredite, Ratenkredite und Bausparprodukte. Jede fünfte Immobilienfinanzierung in Deutschland wird über diese Plattform abgewickelt.

Die Ergebnisse der Analyse:

  • In den Monaten April und Mai wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent.
  • Von März - Mai betrug das Umsatzplus 19 Prozent.
  • Im März und April waren Neubauten besonders gefragt.
  • Im Mai waren auch Bestandsimmobilien begehrt.
  • Die Angebotszahlen auf den Online-Plattformen sanken coronabedingt um 20 - 40 Prozent.
  • Verringertes Angebot und gestiegene Nachfrage sorgten für steigende Preise.

Immobilien im Umland besonders gefragt

Bei genauerer Analyse der Transaktionen, die über die Plattform Europace abgewickelt wurden, zeigt sich ein interessanter Trend: Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Geschäftsfälle in Städten um 2 Prozent auf 31 Prozent. Im Umland wuchs die Zahl entsprechend und erreichte 46 Prozent.

Offenbar gibt es noch immer viel 'altes' Vermögen."

Bei steigenden Preisen können nicht alle Interessenten mithalten

Immowelt, die Online-Immobilienplattform des Axel-Springer-Konzerns, ermittelte für freistehende Einfamilienhäuser in München einen Medianwert von fast 1.300.000 Euro. In Stuttgart, Frankfurt, Berlin und Hamburg sind die Durchschnittspreise für Einfamilienhäuser ebenfalls weiter angestiegen. Gleichzeitig stellen die Kreditgeber höhere Anforderungen an die Bonität der Kreditnehmer. Interessenten müssen viel Eigenkapital mitbringen.

Normalverdiener können in diesem Wettbewerb um begehrte Objekte normalerweise nicht mithalten. Für die Tatsache, dass die Nachfrage trotzdem so hoch ist, haben Finanzfachleute nur eine Erklärung: Offenbar gibt es noch immer viel 'altes' Vermögen. Das stammt aus Erbschaften oder von der älteren Generation, die seit langem im eigenen Heim lebt und in guten Zeiten viel sparen konnte.

 

Autor: Manfred Gassner

 

 

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