Wie jedes Jahr versuchen sich auch zum Jahreswechsel die Börsenprofis in Vorhersagen

Wie wird das Börsenjahr 2017? Zurückhaltende Prognosen

Wie jedes Jahr versuchen sich auch zum Jahreswechsel 2016/17 die Börsenprofis in Vorhersagen zu den kommenden zwölf Monaten. Auffallend ist: Im Gegensatz zu den Prognosen vor einem Jahr ist man diesmal deutlich zurückhaltender. Dabei dürften auch die in 2016 gemachten Erfahrungen eine Rolle spielen.

Schaut man zwölf Monate zurück, herrschte allenthalben Optimismus. Bei einer von der FAZ durchgeführten Umfrage mit insgesamt 24 Finanzinstituten wurde für 2016 mit einem deutlichen DAX-Plus von elf Prozent gerechnet. Manche hielten sogar 20 Prozent Indexsteigerung für möglich. Die jetzt realisierten sieben Prozent mehr bleiben unter den Erwartungen, dabei schien auch dieses Ergebnis lange keineswegs garantiert.

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2016 - ein Jahr der Überraschungen 

Zunächst kam alles anders als gedacht. 2016 begann mit drastischen Kurseinbrüchen. Die überraschende chinesische Konjunktureintrübung - verbunden mit massiven Kursverlusten in Fernost - sorgte auch an der Deutschen Börse für Verstimmung. Im Februar erreichte der DAX seinen Jahrestiefststand. Mit 8699 Punkten hatte er gegenüber dem Jahresbeginn rund 19 Prozent verloren. Es sollte nicht die einzige Überraschung bleiben. 

Die Brexit-Entscheidung und die Wahl Donald Trumps waren zwei nicht erwartete Ereignisse, die sich auch kursmäßig niederschlugen. Viele politische Unsicherheiten - Stichworte: Syrien-Krieg und seine Folgen, die Entwicklung in der Türkei, die EU-Krise und zuletzt das Italien-Referendum - kamen hinzu. Lange wollte der DAX nicht recht vom Fleck kommen. Erst nach der Trump-Wahl und der dadurch ausgelösten Börseneuphorie an der Wall Street besserte sich auch an der Deutschen Börse die Stimmung. Das Indexplus ist ganz wesentlich der Jahresendrallye zu verdanken. 

Prognosen für 2017 - mit einem guten Schuss Pessimismus

Für 2017 rechnen die Börsenexperten mit einem deutlich schwächeren Indexwachstum. Bei der auch diesmal durchgeführten FAZ-Umfrage ergab sich im Schnitt nur noch ein erwartetes Plus von zwei Prozent. Wenn das einträfe, würde der DAX zum Jahresende bei 11.713 Punkten liegen. Ein Grund für die pessimistischere Einschätzung ist, dass mit den Kurssteigerungen in den letzten Wochen die "Vorschusslorbeeren" für die Trump-Präsidentschaft schon weitgehend aufgebraucht worden sind. Einige rechnen mit "Ernüchterung" und einer Normalisierung der Kursentwicklung, wenn das erste konkrete Regierungshandeln des neuen US-Präsidenten sichtbar wird. 

2016 begann mit drastischen Kurseinbrüchen." 

Auch in Europa gibt es jede Menge Risiken, die sich eher kursdämpfend auswirken dürften. Die Wahlen in Frankreich und Deutschland, die Lage Italiens und der weitere EZB-Kurs sorgen für Unsicherheit. Im Jahresverlauf könnten sich die Anzeichen verdichten, dass die EZB die geldpolitischen Zügel wieder etwas stärker anziehen muss. Derzeit scheint nur eines sicher: Auch 2017 wird wieder Überraschungen bereithalten, die die Prognosen womöglich über den Haufen werfen.

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