Ob Sie sich für aktiv oder passiv entscheiden, ist un bleibt eine wichtige Systemfrage bei der Geldanlage

Systemfrage in der Geldanlage Aktiv oder passiv?

Ob Sie sich eher für aktiv oder passiv entscheiden sollen, ist und bleibt eine wichtige Systemfrage bei der Geldanlage. Was Ihnen dabei hilft, ist die Gewissheit, dass kaum ein Fondsmanager wirklich dauerhaft besser als der Markt abschneidet. Aber ob passive Fonds eher für Sie geeignet sind, lässt sich damit allein nicht beantworten.

Zur Erinnerung möchten wir noch einmal den Unterschied zwischen aktiv und passiv bei Fondsinvestments erklären. Ein aktiver Investmentfonds wird von einem Management betreut, welches bei schwierigen Marktsituationen durch Wertpapieraustausch die Performance optimieren möchte. Ein passiver Indexfonds kommt ohne Eingriffe aus, denn er folgt einfach seinem zugrunde liegenden Index. Wenn Sie also einen ETF auf den DAX halten, gewinnen Sie, wenn der Index steigt und umgekehrt.

Passiv bedeutet zunächst niedrige Kosten

Da Indexfonds ohne Manager auskommen, liegen die Kosten per anno mit circa 0.5 Prozent wesentlich niedriger als bei den aktiv betreuten Gegenstücken. Aktive Fonds stellen Ihnen für die Verwaltung etwa zwei bis drei Prozent pro Jahr in Rechnung. Wie viel dieser Kostenvorteil letztendlich für Sie wert ist, kann nur im Nachhinein gesagt werden. Es kommt auf das Talent des Fondsmanagers an, der seine Kosten durch ein mehr an Rendite ausgleichen muss. Schauen wir uns daher an, wie sich aktive oder passive Fonds über lange Zeiträume verhalten haben.

Auf lange Sicht geraten die Manager ins Hintertreffen

Die nachfolgend verwendeten Zahlen stammen von der Ratingagentur Standard&Poor's, welche seit 14 Jahren passive und aktive Fonds miteinander vergleicht:

  • Demnach liegen aktiv betreute Investmentfonds nach einem Jahr zu 30 Prozent über ihren Vergleichsindizes. 
  • Bereits nach fünf Jahren bleiben jedoch mehr als die Hälfte der Fonds hinter ihrer Benchmark zurück.
  • Aktive Fonds erreichen nach zehn Jahren zu 86 Prozent nicht mehr ihre Referenzindizes.

Fällt die Wahl auf einen Fonds mit globalem Wertpapierkorb, wird nach einem Jahrzehnt das bessere Abschneiden mit zwei Prozent zum reinen Glücksspiel.

Es kommt auf das Talent des Fondsmanagers an, der seine Kosten durch ein mehr an Rendite ausgleichen muss."

Vor der Entscheidung sollte immer die Beratung stehen

Stellen Sie bitte sicher, dass Ihr Finanzberater unabhängig ist, denn nur dann können Sie Empfehlungen in Ihrem Interesse erwarten. Wir haben zudem bereits festgestellt, dass passiv konzipierte Indexfonds den aktiv verwalteten Alternativen in Bezug auf Kosten überlegen sind

Allerdings muss die Wahl, wie immer sie ausfällt, zu Ihnen passen. Um das aus jeder Perspektive objektiv zu beleuchten, sollten Sie einen unabhängigen Berater konsultieren. Sie könnten beispielsweise der Meinung sein, dass ein Folgen des Marktes in der aktuellen Phase wenig ratsam ist. Oder Sie sind besonders risikobereit und glauben, mit einem aktiv betreuten Fonds noch mehr Rendite einzufahren. Ob Sie die dazu erforderlichen Konditionen mitbringen oder inwieweit Ihre Lebenssituation mehr Risiko zulässt, können Sie nur mithilfe eines neutralen Experten herausfinden. Der wird Ihnen nach sorgfältiger Prüfung aller relevanten Daten entweder zu passiv oder zu aktiv raten. Oder zu einer Mischung.

Autor: Markus Schäpers

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