Banken befürchten den Run Bei Negativzinsen Kapitalflucht
Wie Sie vermutlich wissen, kassiert die EZB seit einigen Monaten Strafzinsen von Banken. Die trauen sich nur aus einem einzigen Grund nicht, diese Negativzinsen an die Sparer weiterzugeben: Sie befürchten die innerdeutsche Kapitalflucht, welche einem Run auf die Institute gleichkommt.
Mario Draghi hat in seiner Funktion als EZB-Chef erheblich in das deutsche Sparverhalten eingegriffen und mit seiner Nullzinspolitik eine bislang beispiellose Vermögensvernichtung ausgelöst. Natürlich sind wir Deutsche davon ganz besonders negativ betroffen, denn unsere einstmals zukunftssicheren Altersvorsorgemodelle wie die Lebensversicherung stehen dank der Europäischen Zentralbank vor dem Aus. Doch damit nicht genug, die Banken werden die Strafenzinsen für ihre überschüssige Liquidität irgendwie an Sie als Sparer weitergeben.
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Das geschieht bisher verdeckt über steigende Gebühren, denn vor einer direkten Weitergabe der Negativzinsen haben die Institute verständliche Hemmungen. Sie fürchten sich vor einer bundesweiten Kapitalflucht, oder besser gesagt, dem Bankenrun.
Wie reagieren Sie bei Negativzinsen auf Spareinlagen?
Stellen Sie sich einfach vor, Sie müssten ab morgen für Ihr Tagesgeldkonto oder Ihre Sparbucheinlage statt Zinsen zu kassieren, Gebühren bezahlen. Würden Sie Ihr Geld sofort abheben und zu Hause aufbewahren? Oder wäre für Sie eine Investition in Gold sicherer? Könnten Sie sich ein Portfolio aus Aktien und Fonds als Alternative vorstellen oder wäre es Ihnen egal, dass Minuszinsen Ihr Vermögen kontinuierlich schmälern?
Sollten Sie sich unsicher sein, lesen Sie bitte nachfolgend, zu welchem Ergebnis eine entsprechende Umfrage gekommen ist. Ob die GfK-Studie repräsentativ ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, aber schauen wir einmal auf die Resultate:
- Für jeden Zehnten käme keine Kapitalflucht infrage; diese Bevölkerungsgruppe würde sich widerstandslos Geld für ihre Spareinlagen abnehmen lassen.
- Etwa die Hälfte der Befragten würden ihr Bargeld sofort abheben und in den eigenen vier Wänden deponieren.
- Für 40 Prozent wäre die Umwandlung von Bargeld in Edelmetalle, Aktien oder Fondsbeteiligungen die perfekte Option.
Die Studie zeigt zudem, dass bei Besitzern größerer Vermögen die geordnete Kapitalflucht in Sachwerte wie Aktien oder Fonds wesentlich höheren Stellenwert einnimmt. Kleinsparer würden das Geld bei Negativzinsen entweder ausgeben oder zu Hause verwahren.
Banken befürchten die innerdeutsche Kapitalflucht, welche einem Run auf die Institute gleichkommt."
Wie Banken den Run vermeiden
Ein Bankenrun würde die Institute in echte Bedrängnis bringen, denn sie müssten mangels ausreichender Liquidität das zur Auszahlung stehende Geld erst von der Zentralbank besorgen. Deshalb vermeiden sie die direkte Weitergabe der Negativzinsen unter allen Umständen. Gleichwohl möchten sie nicht auf den Kosten sitzen bleiben und verlangen daher immer öfter erhöhte Gebühren für Kontoführung, Überziehung des Girokontos oder ähnliche Dienste.
Ihre Möglichkeiten
Wenn Sie Ihr Bargeld zu Hause in einem sicheren Tresor aufbewahren, leisten Sie mit vielen anderen Bürgern zusammen einen effizienten Beitrag gegen das geplante Bargeldverbot. Denken Sie daran: Bargeld bedeutet individuelle Freiheit und ist praktizierter Datenschutz. Das gilt natürlich nur für den Geldanteil, den Sie für unvorhersehbare Situationen gerne liquide vorhalten möchten. Bei größeren Vermögenswerten wäre eine gut geplante Kapitalflucht in Aktien oder Investmentfonds unter Mitwirkung eines unabhängigen Finanzberaters empfehlenswert.
"Finanzplanung ist Lebensplanung - Geben Sie beidem nachhaltig Sinn!"