Gute Standorte überfüllt Bio-Supermärkte boomen
"Bio" ist in - viele Deutsche setzen bei Lebensmitteln und anderen Produkten des täglichen Bedarfs auf Erzeugnisse, die ökologisch und nachhaltig hergestellt wurden und sozial-ethischen Standards genügen. Längst geht es auf Anbieter-Seite nicht mehr nur um idealistische Ziele und Überzeugung. Bio ist auch ein knallhartes Geschäft. Das zeigt sich gerade im Handel mit Bio-Produkten.
Vor zwanzig Jahren führte die Suche nach Bio-Produkten meist noch ins Reformhaus oder in den Hofladen des Bio-Bauern. Als die Nachfrage stieg, machten in Städten auch Bio-Läden und kleine Bio-Supermärkte ihre Tore auf. Diese Geschäfte gibt es nach wie vor, sie sind überwiegend inhabergeführt. Daneben breiten sich mehr und mehr Bio-Supermarkt-Ketten aus. Denree und Alnatura sind im deutschsprachigen Raum die beiden großen Player im Bio-Geschäft.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Es droht ein Verdrängungswettbewerb
In Deutschland hat Denree inzwischen 280 Filialen, Alnatura bringt es auf 130 Geschäfte. Beide Ketten wollen weiter wachsen. Denree plant mit 30 weiteren Märkten in diesem Jahr, Alnatura mit neun. Dieser Expansionskurs ist wesentlich dafür verantwortlich, dass sich die Zahl der Bio-Supermärkte bei uns in den letzten sieben Jahren mehr als verdoppelt hat. Hinzu kommt, dass "klassische" Supermarkt-Ketten das Bio-Thema ebenfalls für sich entdeckt haben. Bio-Produkte findet man inzwischen auch in ihrem Sortiment.
Und so kommt es, dass Konsumenten bei Bio-Erzeugnissen die Qual der Wahl haben. Nicht selten finden sich Bio-Märkte an Standorten in unmittelbarer Nachbarschaft. Das Angebot wächst schneller als die Nachfrage. Das hat Folgen - es droht ein Verdrängungswettbewerb. Dabei werden es die kleinen inhabergeführten Bioläden schwer haben, sich am Markt zu behaupten. Denn die großen Bio-Supermarkt-Ketten können im Wettbewerb ihre Größenvorteile voll ausspielen. Sie haben günstigere Kostenstrukturen, können sich auch mal "Durststrecken" leisten und haben mehr Marktmacht im Einkauf. Außerdem werden sie nach klaren betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt. Die Rendite steht im Vordergrund, nicht die Bio-Überzeugung.
Die Rendite steht im Vordergrund, nicht die Bio-Überzeugung."
Entwicklung wie im klassischen Lebensmittelhandel
Im Prinzip zeigt sich damit in der Bio-Branche die gleiche Entwicklung wie im klassischen Lebensmittelhandel. Auch hier herrscht ein brutaler Verdrängungswettbewerb. Der Tante-Emma-Laden ist längst passé.
Heute kämpfen wenige große Player um Marktanteile und wer dabei Fehler macht, verschwindet schnell vom Markt, wie zuletzt der Fall Kaiser's zeigte. Bei Bio-Supermärkten könnte es bald ähnlich zugehen.
fair, ehrlich, authentisch - die Grundlage für das Wohl aller Beteiligten