Keine Lust, das Bankinstitut zu wechseln Der Bank bleibt man treu
Allen neuen Bankgebühren zum Trotz scheinen viele deutsche Bankkunden an ihrem Geldinstitut festzuhalten. Allerdings lohnt sich ein Blick auf die Details, um die durchaus gravierenden Unterschiede aufzudecken.
Die Einführung von höheren Kontoführungsgebühren und teilweise unverschämt erscheinenden Kosten für ganz alltägliche Transaktionen hat die Wellen hochschlagen lassen - aber nur einen geringen Anteil der Kunden deutscher Banken zum Wechsel der Kontoverbindung bewegt. Zwei Umfragen belegen demnach den geringen Wechselwillen: Forsa ermittelte bei 1.800 Gesprächspartnern ganze zwei Prozent, Yougov bei 2.052 Bankkunden hingegen neun Prozent, die innerhalb der letzten zwölf Monate die Bank gewechselt hätten.
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Umfrageergebnisse: Gewinner und Verlierer
Die Marktforschungsgesellschaft GfK befasste sich hingegen mit den Ergebnissen für die Banken in Bezug auf Wechselbewegungen: Die größten Verluste verzeichnete demnach die Postbank mit 41 Prozent nach der Einführung neuer Kontogebühren. Sie wird gefolgt von der Sparkasse mit 18,8 Prozent, den Volks- und Raiffeisenbanken mit 13 Prozent sowie der Hypo-Vereinsbank und den Sparda-Banken. Im Gegenzug verzeichnen die Sparkassen aber auch bei den Kontoeröffnungen mit 17,7 Prozent gute Ergebnisse und liegen vor der ING-DiBa mit 15,5 Prozent und Commerzbank mit 14,9 Prozent.
Ein Teil der Bankkunden scheut ganz einfach die Formalitäten, die es de facto aber nicht mehr gibt."
Wichtiger ist jedoch, dass mehr als 50 Prozent der neuen Konten online abgeschlossen wurden, und das bevorzugt aus Unzufriedenheit mit den Preisen und dem Service.
Diejenigen Befragten, die einen Wechsel bisher abgelehnt haben, äußerten sich zu 72 Prozent zufrieden mit ihrem aktuellen Kreditinstitut.
Fehlendes Wissen als Grund für Bequemlichkeit
Eine andere Befragung der Stiftung Warentest bezog sich auf die neuen gesetzlichen Regelungen zur Vereinfachung eines Kontowechsels: Der Bankkunde hat nämlich nur noch ein Formular auszufüllen und zu unterzeichnen, den Rest muss die Bank erledigen. Von den Befragten wusste nicht einmal die Hälfte darüber Bescheid. Es steht also zu erwarten, dass ein guter Teil der Bankkunden ganz einfach die Formalitäten scheut, die es de facto aber nicht mehr gibt.