Trotz der zuletzt wieder etwas gestiegenen Geburtenrate - die Zahl der Deutschen schrumpft stetig

Eher ein Glücksfall für unsere Gesellschaft Der deutsche Bevölkerungswahn

Trotz der zuletzt wieder etwas gestiegenen Geburtenrate - die Zahl der Deutschen schrumpft stetig. Ohne Zuwanderung würde es zu einem deutlichen Bevölkerungsrückgang kommen. Viele sehen diese Entwicklung mit Besorgnis. Es gibt aber auch eine andere Sichtweise. In dieser Perspektive handelt es sich bei der Warnung vor dem Aussterben der Deutschen um ein Horrorszenario oder "Bevölkerungswahn".

Zunächst zu den reinen Fakten: Tatsächlich bewegt sich die Geburtenrate hierzulande bereits seit längerem auf niedrigem Niveau, das - ohne Zuwanderung - nicht ausreicht, um den Bevölkerungsstand zu erhalten. Dafür wären im Schnitt 2,1 Kinder pro Frau nötig. 1994 erreichte die Rate mit 1,24 Kindern ein historisches Tief. Seither ist sie wieder etwas gestiegen. Aber auch der 2015 erzielte "Spitzenwert" von 1,5 Kindern liegt weit unterhalb der Marke, die für eine stabile Bevölkerung notwendig wäre. Hinzu kommt: der Geburtenzuwachs war vor allem Müttern mit Migrationshintergrund zu verdanken. Ohne sie hätte die Geburtenrate lediglich bei 1,43 Kindern gelegen.

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Schrumpfende Bevölkerung - Gefährdung für den Wohlstand? 

Die Klagen über zu niedrige Geburtenraten sind häufig und vielfältig. Der "völkische" Gedanke ist inzwischen zwar eher in den Hintergrund getreten. Die Sorgen zielen heute vor allem auf wirtschaftliche Auswirkungen und negative Effekte für die sozialen Sicherungssysteme. Befürchtet wird, dass eine schrumpfende Bevölkerung insgesamt mit einem sinkenden Wohlstandsniveau einhergehen könnte. Drohender Fachkräftemangel, nachlassende Innovationsdynamik und Belastungen für die gesetzliche Alterssicherung sind einige der dabei diskutierten Facetten. 

Doch es gibt auch die andere Sicht, die Ängste um zu wenig Geburten und mögliche Negativauswirkungen als Bevölkerungswahn wertet. Auch für diese Sichtweise gibt es Argumente. Eines der grundlegenden ist, dass es angesichts der nach wie vor exponentiell wachsenden Bevölkerung weltweit mit all ihren Negativfolgen nicht schädlich sein könne, wenn einzelne Bevölkerungen schrumpfen. Auf Deutschland bezogen wird im Rückgang ein Normalisierungsprozess nach einer langen Phase des Wachstums gesehen. Trotzdem bleibe das Land eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Erde. 

Die Folge von weniger Kindern: Vollbeschäftigung für die nächste Generation!"

Man kann es aber auch ganz anders sehen 

Das Vermögen der jetzigen Generation wird irgendwann auf die nächste übergehen. Wenn das Vermögen auf weniger Köpfe trifft, steigt das Vermögen pro Kopf. Somit hat das Thema auch seine gute Seite. Die unausgeglichene Vermögensverteilung wird dadurch allerdings nicht beseitigt, sondern eher noch verstärkt. Ein andere Punkt ist das Thema Arbeitsmarkt. In manchen Regionen Deutschlands gehen in den nächsten 10 Jahren bis zu 30% der heutigen Arbeitnehmer in den Ruhestand. Die nachfolgende Generation kann sich also regelrecht die Jobs aussuchen - wenn die Arbeitgeber nicht durch "Produktivitätssteigerungen" - also Automatisierungen - diesen Wegfall an Arbeitskräften ausgleichen können.

Welcher Sichtweise man auch folgt, Geburtennotstand oder Bevölkerungswahn, das Thema dürfte auch in Zukunft kontrovers behandelt werden.

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