Eine ähnliche Überhitzung war vielleicht nur beim Tulpenwahn im 17. Jahrhundert gegeben

Die größte Blase aller Zeiten? Die Bitcoin-Spekulation

Am 17.12. hat der Bitcoin-Kurs mit fast 16.900 Euro einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. In den letzten Tagen beruhigte sich die Lage zwar etwas, aber es ist noch zu früh, vom Platzen einer Blase zu sprechen. Dabei zeigt die Kursentwicklung in den vergangenen Monate alle Merkmale einer Blasenbildung.

Noch zu Jahresbeginn hatte sich der Bitcoin-Kurs knapp unter 1.000 Euro bewegt. Das blieb auch in den folgenden Monaten so. Erst ab dem späteren Frühjahr und Frühsommer zogen die Kurse deutlich an, um spätestens ab November in eine wahre Kursexplosion zu münden. Jeder Tag bietet wieder neue, unerwartete Entwicklungen.

Der Tulpenwahn lässt grüßen 

Real gibt es wenig Gründe für den Kurs-Hype. Zwar ist das Kryptogeld eine interessante Erscheinung, die gegenüber herkömmlichen Zahlungsmitteln manche Vorteile bietet. Es handelt sich aber (noch) nicht um eine allgemein anerkannte Währung. Allerdings wächst die Akzeptanz. Ein wichtiger Schritt war die kürzlich erfolgte Aufnahme des Handels mit Bitcoin-Futures an der Chicagoer Terminbörse. Damit ist Bitcoin-Trading erstmals auch für institutionelle Akteure möglich geworden. Außerdem ist es dadurch nicht mehr zwingend erforderlich, Bitcoins zu besitzen, um darauf spekulieren zu können. Das mag die Kurse weiter nach oben getrieben haben. 

Noch stärker angeheizt wurden sie aber durch den sprichwörtlichen Herdentrieb. Die atemberaubenden Kurssprünge zogen Spekulanten in der Hoffnung auf phantastische Gewinne geradezu magisch an. Dies erzeugte zusätzlichen Nachfrageschub, der die Kurse im Sinne eine "self fulfilling prophecy" steil nach oben schießen ließ. 

Die virtuelle Währung ist längst in der realen Geldwelt angekommen."

Dieses Phänomen ist nicht neu und kann häufig im Vorfeld von "Crashs" beobachtet werden - allerdings selten so ausgeprägt. Eine ähnliche Überhitzung war vielleicht nur beim Tulpenwahn im 17. Jahrhundert gegeben. Damals wurden für rare Tulpenzwiebeln - in heutigem Wert gerechnet - bis zu 25.000 Euro pro Stück bezahlt. Das Ende ist bekannt - Tulpen haben seither nie mehr nur annähernd diesen "Kurs" erreicht. 

In der realen Geldwelt angekommen 

Und so wartet man auch bei Bitcoins gespannt auf eine Normalisierung. Für "Spät-Einsteiger" könnte es eine bittere Enttäuschung werden. Doch wertlos wird das Kryptogeld sicher auch nicht. Im Gegenteil, es dürfte in Zukunft noch eine größere Rolle spielen. Neben Futures sind auch Bitcoin-ETFs und weitere Finanzprodukte in Planung. Die virtuelle Währung ist längst in der realen Geldwelt angekommen.

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