Mit 8.133,5 Tonnen verfügen die USA über fast ein Viertel der Goldreserven

Vertrauens- und stabilitätssichernde Funktion Die Goldreserven der Notenbanken

Bis in die 1970er Jahren waren die wichtigsten internationalen Währungen über den US-Dollar indirekt an das Gold gekoppelt. Erst mit dem Ende des sogenannten Bretton-Woods-Systems endete die Goldbindung. Trotzdem verfügen die Notenbanken nach wie vor über große Goldreserven.

Die 100 Zentralbanken mit den größten Beständen bringen es - Stand Ende 2021/Anfang 2022 - zusammen auf 34.654 Tonnen Gold. Nach heutigem Goldpreis ist das ein Wert von mehr als 2,2 Bio. US-Dollar. Gerade in der aktuellen Ukraine-Krise zeigt sich wieder, dass das gelbe Edelmetall als sicherer Hafen gefragt bleibt.

USA halten ein Viertel der Goldreserven, Deutschland auf Platz 2

Mit 8.133,5 Tonnen verfügen die USA über fast ein Viertel der Goldreserven der "TOP 100". Auf Platz 2 folgt - mit deutlichem Abstand - Deutschland, das es auf 3.359,1 Tonnen oder einen Anteil von fast 10 Prozent bringt. Den dritten Rang nimmt der IWF mit 2.814 Tonnen oder gut 8 Prozent Anteil ein. Auf den Plätzen 4 und 5 findet man Italien und Frankreich. Zusammen machen die Bestände der fünf größten Goldreserven-Besitzer 19.194,9 Tonnen oder über 55 Prozent der Reserven aus.

Mit 2.298,5 Tonnen (Platz 6) gehört auch die russische Zentralbank CBR zu den großen Eigentümern von Goldreserven. Angesichts der aktuellen westlichen Sanktionen plant die CBR eine weitere Aufstockung. Die Goldbestände der EZB nehmen sich dagegen mit 504,8 Tonnen (Anteil: 1,5 Prozent) bescheiden aus. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die größten Goldreserven im Euro-Raum bei den Zentralbanken des EZB-Systems lagern.

Gerade in der aktuellen Ukraine-Krise zeigt sich wieder, dass das gelbe Edelmetall als sicherer Hafen gefragt bleibt."

Unterschiedliche Goldpolitik einzelner Notenbanken

Überhaupt sagen die Goldreserven nicht unbedingt etwas über die wirtschaftliche Bedeutung eines Landes oder einer Währung aus. Die Notenbanken verfolgen eine durchaus unterschiedliche Goldpolitik. So begnügt sich die Bank of England mit bescheidenen 310,3 Tonnen, auch Japan ist mit 846 Tonnen eher unterrepräsentiert. Die vergleichsweise kleine Schweiz hat dagegen 1.040 Tonnen Gold angesammelt, die Niederlande 612,5 Tonnen.

Aus Sicht der Bundesbank soll Gold nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil ihrer Währungsreserven sein. Die Goldreserven dienen der Sicherheit und Diversifikation des Währungs-Portfolios. Gold besitze außerdem eine vertrauens- und stabilitätssichernde Funktion. Das erklärt den hohen deutschen Goldbestand.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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