Keppler Asset Management "Die Trendwende bei Value-Aktien ist da"
Michael Keppler von Keppler Asset Management ist einer der bekanntesten Fondsmanager. In den letzten Jahren ist es etwas ruhiger um den einstigen Star der Branche geworden. Das liegt daran, dass Keppler unbeirrt am Value Investing festgehalten hat, während Wachstumswerte an der Börse spektakulär performten.
Jetzt ist Keppler überzeugt: "Die Trendwende bei Value-Aktien ist da!" Das wären gute Nachrichten für die beiden von Keppler gemanagten Fonds: den Global Advantages Major Markets High Value und den Emerging Markets High Value. Beide Fonds setzen auf Value-Aktien. Woher nimmt Keppler den Optimismus bezüglich der Value-Strategie?
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Irgendwann platzt die Tech-Blase
Er gründet vor allem auf den großen Bewertungsunterschieden zwischen Value- und Growth-Titeln. Keppler weist darauf hin, dass Wachstumswerte im Aktienindex MSCI World Growth mittlerweile ein bereinigtes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 35 aufweisen, während das KGV im MSCI World Value 16 beträgt. Anders ausgedrückt: Wachstumswerte werden aktuell an den Börsen fast doppelt so hoch bewertet wie Value-Aktien - ein krasser Unterschied, der sich erfahrungsgemäß irgendwann zurückbildet.
Exponentielle Kurssteigerungen, wie sie zuletzt bei Growth-Aktien - zum Beispielen bei den großen US-Technologiewerten - zu beobachten waren, seien nie ein Dauerzustand, sondern eher ein Zeichen für Blasenbildung, so Keppler. Irgendwann werde die Blase platzen und die Bewertung sich wieder einem normaleren KGV annähern. Ein Grund für den aktuellen Kurs-Hype um die Technologie-Werte seien neben der Hoffnung auf Corona-Profite die extrem niedrigen Zinsen. Diese beförderten die Gewinnerwartungen von Wachstumswerten. Die Zinsen würden aber nicht ewig auf Niedrigstniveau verharren.
Durchhalten zahlt sich aus
Wo sind Value-Titel zu finden? Auch darauf weiß Keppler eine Antwort. Er sieht vor allem Chancen in der Finanz- und in der Energiebranche, also bei klassischen Versorgern, rät aber genau hinzuschauen. Nicht jeder niedrig bewertete Finanzwert sei zum Beispiel automatisch auch eine Value-Aktie.
Keppler rät Value-Investoren zu viel Geduld."
In den USA hätten die Banken seit der Finanzkrise ihre Hausaufgaben gemacht und Bankaktien seien tatsächlich (zu) niedrig bewertet. In Europa schleppten viele Finanzinstitute dagegen immer noch Altlasten mit sich rum und könnten ihre strukturellen Probleme nicht lösen.
In den letzten 100 Jahren hätten Value-Aktien in sieben Jahrzehnten besser performt als Wachstumswerte.
Durchhalten und Abwarten zahle sich also mit hoher Wahrscheinlichkeit aus.