Gold ist ganz einfach Geld

Lieferverpflichtungen steigen immer weiter Könnte Gold eine Finanzkrise auslösen

Nicht immer wird Gold direkt physisch erworben, moderne Finanzprodukte fußen auf einem Bezugsrecht. Das Edelmetall wird jedoch nicht immer komplett hinterlegt, es kann also durchaus zu Engpässen kommen - und zur Panik.

Schon überschlägige Berechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass die gehandelten Lieferverpflichtungen keinesfalls mit physischem Gold zu erfüllen sind. Immer wieder machen Betrugsfälle Schlagzeilen, Engpässe dürften zunehmen und letztendlich im Lieferausfall münden - die Folgen könnten drastisch sein.

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Gold - deutlich mehr als nur ein Rohstoff

Die Notenbanken machen es vor und horten Gold in Tonnen, halten sich doch bedeckt, was die Besonderheit dieser speziellen Anlageklasse angeht: Gold ist nämlich nicht nur ein Rohstoff, der in verschiedenen Industriezweigen verarbeitet wird, Gold ist ganz einfach Geld. Im Gegensatz zum Papiergeld, dessen Wert keineswegs gesichert ist, hat das Edelmetall über die Jahrhunderte seinen Wert bewahrt und gesteigert. Einerseits liegt dies an den begrenzten Vorkommen und den Produktionskosten, andererseits an der Beständigkeit - und das sowohl als Metall als auch in Bezug auf die Nachfrage.

Einige Anleger, die Gold-Futures vorgezogen hatten, dürften umso erstaunter sein, wenn die Auslieferung des verbrieften Anspruchs auf das Edelmetall verspätet oder gar nicht erfüllt werden kann. Würden jedoch alle gehandelten Lieferansprüche tatsächlich ausgelöst, käme es zum Zusammenbuch des Futures-Handels. Die Lage am Markt ist angespannt, die physischen Bestände schrumpfen.

Open-Interest-Positionen übersteigen Goldbestände erheblich

Dem Grundsatz nach müssen die Händler die Anforderungen innerhalb von 28 Tagen erfüllen, um nicht rechtlich in eine gefährliche Situation zu geraten. Da der Umlaufbestand an physischem Gold, der also zur sofortigen Erfüllung der Verpflichtungen zur Verfügung steht, deutlich kleiner ist als der des Papiergoldes, besteht aktuell die Gefahr einer Panik unter den Goldkäufern. Der Umlaufbestand reduziert sich aber auch durch die Rückführung der staatlichen Goldreserven in die jeweiligen Länder oder die Verlagerung von private Goldbeständen aus der Bank in die heimischen Tresore.

Berechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass die Lieferverpflichtungen keinesfalls mit physischem Gold zu erfüllen sind."

Nicht in jedem Fall haben Anleger nämlich Anspruch auf ganz bestimmte "allocated" oder "fully allocated" Barren, die zur Prüfung geprägt und damit eindeutig gekennzeichnet sind.

Oft genug werden andere Barren als Ersatz geliefert, was je nach den vertraglichen Vereinbarungen sogar berechtigt sein kann. Und leider kommt es hier zu Fälschungen - jedes dieser Indizien deutet auf die Verknappung beim Edelmetall hin.

Sollte der erste Lieferausfall bekannt werden, wird der zu erwartende Ansturm der Goldanleger den Goldpreis drastisch in die Höhe treiben, da die Händler alle Bestände aufkaufen, um ihre Verpflichtungen erfüllen zu können. Unter dem Strich dürfte eine solche Entwicklung zur Schließung der Goldbörsen führen: Wer noch Gold hat, wird dann auch kaum noch welches bekommen.

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