Wettstreit der Systeme.

Ein möglicher Baustein in der Vermögensverwaltung Discountstrategien

Bekannt wurde der Begriff „Discount“ in erster Linie durch den Lebensmitteleinzelhandel. Zu den prominentesten Vertretern gehören hier sicherlich Aldi, Lidl, Penny und Netto. Wie die Bezeichnung erkennen lässt, kommt diese ursprünglich aus Großbritannien und steht sinnbildlich für „Rabatt“. Während die Charaktermerkmale von Discountmärkten im Vergleich zu traditionellen Supermärkten vielen Anlegern bekannt sind, fristen Discountstrategien im Bereich der Finanzinstrumente immer noch ein Schattendasein, obwohl diese gerade in Phasen höherer Volatilität die Präferenzen von deutschen Anlegern oftmals erfüllen.

Um das Verlustrisiko bei aktienaffinen Geldanlagen zu vermeiden, kann man sich sogenannter Discountzertifikate bedienen. Diese bieten im Grunde einen Preisnachlass und ermöglichen so die Partizipation an moderaten Kurssteigerungen des zugrunde liegenden Basiswerts. Bis zum Ende der Laufzeit erhält der Zertifikatsinhaber also einen Sicherheitspuffer und ist damit einverstanden, dass die Gewinne ab einer gewissen Größenordnung begrenzt sind. Im Gegenzug kann man bei leicht fallenden Kursen oder in Seitwärtsphasen eine attraktive Rendite erwirtschaften.

Der Faktor Zeit

Die entscheidenden Faktoren für Discountstrategien sind die verbleibende Restlaufzeit und die vom Markt implizierte Volatilität. Je niedriger die Schwankungsbreite ist und je näher man dem Fälligkeitstermin rückt, umso geringer fallen die hinterlegte Optionsprämie und damit der mögliche Abschlag zum tatsächlichen Aktienkurs aus.

Auch die Dividendenzahlung des Underlyings spielt eine große Rolle, da der Investor diese bei seinem Anlagekalkül berücksichtigen muss. Schließlich verzichtet er auf diese Form der Ausschüttung, da man nicht das Direktinvestment gewählt hat.

Die Dividende sollte daher in die Abschlagshöhe eingerechnet werden. Generell ist am Ende der Laufzeit noch zwischen physischer Lieferung oder Barauszahlung zu unterscheiden. Die größere Entscheidungsfreiheit und die Möglichkeit eines günstigen Aktienerwerbs bei temporären Kursrückgängen sprechen oftmals für Ersteres.


Im Rahmen der Vermögensverwaltung können Discountstrategien ein wichtiger Bestandteil zur optimalen Abbildung der Kundenwünsche sein."


Eine weitere Form der Discountstrategie stellt die Aktienanleihe dar. Der Vorteil dieser Variante ist die kontinuierliche Verzinsung mit abschließender Ausschüttung. Die Kapitalgarantie wie bei normalen Staats- oder Unternehmensanleihen ist hier aber nicht gegeben.

Analog dem Discountzertifikat hängt die Auszahlung am Ende der Laufzeit von der Entwicklung des Basiswerts ab. Anstelle eines größeren Sicherheitspuffers erhält man also einen deutlich über dem aktuellen Leitniveau liegenden Zinssatz. Diese Form wird vor allem von ausschüttungsaffinen Investoren bevorzugt.

Kundenwünsche

Im Rahmen der Vermögensverwaltung können Discountstrategien ein wichtiger Bestandteil zur optimalen Abbildung der Kundenwünsche sein. Neben dem Diversifikationsaspekt verfügt diese Anlageklasse bei bereits gut gelaufenen Aktienmärkten eine gewisse Absicherung vor temporären Korrekturen oder längeren Seitwärtsbewegungen.

Momentan eignen sich aufgrund der überschaubaren Schwankungsbreite der großen Indizes in erster Linie ausgewählte, fundamental gefestigte Einzeltitel. In 2018 dürften sich dann auch wieder verschiedene Aktienindizes anbieten. 

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