Je mehr Eigenkapital ein Bauherr mitbringt, desto geringer ist das Risiko einer Finanzierung

Grundsätzlich ja, aber ... Ein Eigenheim ohne Eigenkapital möglich

Eine Wohnung oder ein Haus zu finanzieren, ist grundsätzlich auch dann möglich, wenn nur wenig oder kein Eigenkapital zur Verfügung steht. Eine solche Finanzierung ist jedoch teuer und besonders riskant.

Angesichts niedriger Zinsen und steigender Immobilienpreise ist die Versuchung groß, sich den Traum vom eigenen Heim so schnell wie möglich zu erfüllen. Falls Sie über ein ausreichendes Finanzpolster verfügen, spricht nichts dagegen. Mangelt es jedoch am Eigenkapital, sollten Sie sich diesen Schritt sehr gründlich überlegen und keinesfalls überstürzt handeln. Zwar gibt es Banken, die den vollen Kaufpreis einer Immobilie als Darlehen zur Verfügung stellen. Doch Finanzexperten und Warenschützer warnen vor den schwerwiegenden Risiken, denen sich Kreditnehmer ohne ausreichendes Eigenkapital aussetzen. Wie berechtigt diese Warnungen sind, zeigte sich eindrucksvoll, als 2006 in den Vereinigten Staaten die Immobilienblase platzte. Auslöser des vorangegangenen Baubooms waren Kredite an Bauherren, die über keinerlei Eigenkapital verfügten.

Wie viel Eigenkapital ist erforderlich?

Je mehr Eigenkapital ein Bauherr mitbringt, desto geringer ist das Risiko einer Finanzierung. Ein Fünftel des Kaufpreises sollten es nach Ansicht vieler Finanzexperten mindestens sein. Noch ruhiger können Sie schlafen, wenn Sie 30 % des Kaufpreises und zusätzlich die Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notarkosten, Gebühren für die Grundbucheintragung und Maklercourtage) aus eigener Tasche bestreiten können. Es ist empfehlenswert, alle Reserven zu mobilisieren und jeden verfügbaren Euro als Eigenkapital einzusetzen. 

Haben Sie einen sehr sicheren Arbeitsplatz und können Sie Ihrer Bank eine werthaltige Immobilie als Sicherheit bieten, finden Sie Kreditgeber, die Ihnen den Kaufpreis in voller Höhe vorstrecken. 

Risiken von Finanzierungen ohne ausreichendes Eigenkapital: 

  • Wegen des höheren Risikos werden Zinsaufschläge fällig;
  • existenzbedrohende Probleme im Falle von Arbeitslosigkeit oder Krankheit; 
  • Bank kann zusätzliche Sicherheiten fordern oder Darlehen fristlos kündigen, wenn Immobilienpreise fallen oder sich die Vermögensverhältnisse des Kreditnehmers verschlechtern.

Weil das Risiko für den Kreditgeber höher als bei konventionellen Finanzierungen ist, verlangt er höhere Zinsen. Diese Zinsaufschläge werden von Kreditnehmern häufig unterschätzt, weil sie nicht die lange Laufzeit einer solchen Finanzierung bedenken. 

Können Sie Ihren Kredit nicht vertragsgemäß bedienen, riskieren Sie, dass der Kreditgeber den Vertrag kündigt."

Können Sie Ihren Kredit nicht vertragsgemäß bedienen, riskieren Sie, dass der Kreditgeber den Vertrag kündigt und eine Zwangsversteigerung durchsetzt. Ein solches Verfahren kann sogar drohen, wenn der Wert Ihrer Immobilie sinkt. Da bei einer Zwangsversteigerung in der Regel nicht der Marktwert der Immobilie erreicht wird, bleiben immer noch Schulden.

Ohne Beratung geht es nicht!

Um das Risiko wirklich einschätzen zu können, sollten Sie sich unbedingt von einem unabhängigen Finanzfachmann die Höhe der zusätzlichen Zinsbelastung errechnen lassen. Unter Umständen wird er Ihnen raten, zunächst zu mieten und weiter anzusparen.

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