Urinstinkt der Deutschen Gutes Gefühl beim Sparen
Spüren Sie ihn auch, diesen deutschen Urinstinkt, der Sparen zum guten Gefühl werden lässt? Dann gehören Sie zu den Bürgern, die sich nur wenig auskennen, misstrauisch sind und Sicherheit attraktiven Renditen vorziehen.
Sinkender Leitzins, kaum erwähnenswerte Verzinsungen und Negativzinsen, das Szenario ist Ihnen wie anderen Verbrauchern längst bekannt. Die Mehrheit sucht nach wie vor keine Alternativen zum Sparen und favorisiert weiterhin die klassischen Modelle Sparbuch und Tagesgeld.
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Zahlreiche Umfragen zum Thema Sparen
Den meisten Deutschen liegt an Sicherheit mehr als an Rendite, fast 90 Prozent aller Befragten einer Bankenstudie legen Geld mit einem Hintergrundgedanken beiseite: Sie verlassen sich auf die Einlagensicherung der Geldinstitute. Nur jeder Dritte sprach bei der Umfrage von Rendite, Zinsen oder Flexibilität.
Eine andere Befragung ergab, dass nur 24 Prozent der Deutschen ihre Investments aktiv betreuen und sich zu 17 Prozent davon höhere Kursgewinne und Dividenden erhoffen. Immerhin haben 29 Prozent der Bundesbürger den Beratungsbedarf bei der Geldanlage im Niedrigzinsumfeld erkannt.
Tagesgeld versus Sparbuch
Wie sparen die Bundesbürger am liebsten? Diese Frage beantworteten die Deutschen zu 74 Prozent mit ihrer Vorliebe für Tagesgeld, nur 12 Prozent verlassen sich aufs gute alte Sparbuch. Interessant ist hierbei die nostalgische Begeisterung der männlichen Umfrageteilnehmer: Männer halten zu 17 Prozent am Klassiker fest, Frauen nur zu sieben Prozent.
Die Spardisziplin
Einigkeit besteht hingegen beim Sparverhalten, zwei Drittel der Befragten sparen dieses Jahr nicht anders als in der Vergangenheit. Nur jeder Fünfte möchte seine Sparanstrengungen steigern, 13 Prozent gaben sogar eine Reduzierung der Sparleistungen an. Sparwillen hat auch etwas damit zu tun, in welchem Bundesland Sie leben:
- In Hamburg ansässig ist die Motivation zum mehr Sparen mit 29 Prozent besonders ausgeprägt.
- Gleiches gilt für in Schleswig Holstein und Niedersachsen wohnende Bürger.
- Der geringste Sparwillen wird in Brandenburg registriert, hier legen 2015 nur sieben Prozent der Einwohner mehr zurück als im Vorjahr.
Die Sparziele
Die meisten Deutschen sind aus Selbstzweck Sparer, Geld auf der hohen Kante gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit."
Die meisten Deutschen sind aus Selbstzweck Sparer, Geld auf der hohen Kante gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit. Gewisse Summen zurückzulegen wird von 50 Prozent aller Sparer als länger anhaltendes Glücksgefühl identifiziert, Konsum bedeutet hingegen nur kurzfristige Freude. Deutsche Sparer zeigen Ausdauer, sie legen diszipliniert einen bestimmten Betrag für die Zukunft beiseite:
- Zehn Prozent sparen monatlich 50 Euro.
- Zwanzig Prozent legen 100 Euro pro Monat zurück.
- Etwa 18 Prozent lassen ihre Tagesgeldkonten um monatlich 200 Euro anwachsen.
- Bei 33 Prozent werden monatlich sogar mehr als 200 Euro gespart.
Euro auf Euro legen macht Sie demnach also glücklich und zufrieden. Dumm ist nur, dass Sie angesichts der anhaltenden Minizinsen kaum Erträge erwirtschaften und Ihr Vermögen real sogar schrumpft.
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