Der Kapitalabfluss aus den aktiv gemanagten Aktienfonds beläuft sich seit 2007 auf fast drei Billionen US-Dollar

Untersuchung der BIZ In Crashszenarien stabilisieren ETFs

Eine Studie konnte nun belegen, dass Indexfonds keineswegs den vermuteten starken Einfluss auf Preistrends haben, im Gegenteil. Sie werden länger gehalten und wirken sogar stabilisierend.

Sie sorgen mit ihrer attraktiven Performance dafür, dass große Teile des Anlagekapitals aus aktiv gemanagten Fonds abgezogen werden: Indexfonds schlagen die klassischen Investmentfonds in schöner Regelmäßigkeit, was den mit dem aktiven Management befassten Gesellschaften nicht nur Geld kostet, sondern diese auch zur Kritik animiert.

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Passiv gemanagte Fonds haben Nase eindeutig vorn

Wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mitteilte, beläuft sich der Kapitalabfluss aus den aktiv gemanagten Aktienfonds seit 2007 auf fast drei Billionen US-Dollar - im Gegenzug stiegen die Bestände der ETFs an. Unter dem Strich heißt das, die klassischen Fondsgesellschaften bzw. deren Vertriebe nehmen bei zwei Prozent Verwaltungskosten pro Jahr rund 60 Milliarden US-Dollar weniger ein. Dass aus diesen Reihen angesichts des Erfolgs der Indexfonds kritische Stimmen laut werden, lässt sich also nachvollziehen.

Allerdings fehlt insbesondere der Behauptung, Indexfonds würden die Märkte wegen der im Crashfall massiven Verkäufe der in den jeweiligen Indizes enthaltenen Werte destabilisieren, die Substanz. Im Gegensatz dazu sei es unwahrscheinlich, dass aktiv gemanagte Fonds zeitgleich dieselben Werte abstoßen würden. Das mag zunächst logisch erscheinen, allerdings belegen die Auswertungen andere Fakten.

Die Erhebungen belegen, dass ETFs durchaus zum aktiven Trading genutzt werden."

Fondsmanager schichten häufiger um

Im Gegensatz zu ETFs schichten Fondsmanager ihre Bestände relativ häufig um - und das oft genug zyklisch: Fallen Kurse von Wertpapierpositionen, werden diese abgestoßen und verstärken somit den Druck. Damit treffen die Vorwürfe vorwiegend die eigenen Reihen: Die größten permanenten Kapitalabflüsse in Stressperioden wurden in aktiv gemanagten Renten- und Aktienfonds festgestellt. Allerdings zeigen die Zahlen auch, dass dieses Vorgehen oft genug am Ziel vorbeigeht, die Verluste lassen sich so schon wegen den im Vergleich hohen Kosten kaum ausgleichen.

Aber auch die Anleger selbst verstärken diese Tendenz, wie die BIZ-Forscher anhand der Kapitalzu- und -abflüsse feststellten, denn auch sie steigen aus, wenn die Kurse fallen. Im Gegensatz dazu verhalten sich die Anleger, die ihr Vermögen in ETFs investiert haben, eher ruhig: Sie warten auch bei kleineren Krisen ganz einfach ab. Gleichzeitig belegen die Erhebungen aber auch, dass ETFs durchaus zum aktiven Trading, also zum antizyklischen Handel oder zur Umsetzung bestimmter Handelsstrategien, genutzt werden.

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