Digitale Transformation Make or buy?
Etablierte Unternehmen können durchaus von der Beteiligung an digitalen Startups profitieren - die Digitalisierung der Kernorganisation realisieren sie auf diesem Weg jedoch nicht.
Zusammenarbeiten mit digitalen Startups sind in, wie eine von etventure und GfK erhobene Studie belegt: Ein Drittel der deutschen Firmen ab 250 Millionen Euro Umsatz sind hier bereits aktiv, weitere 15 Prozent befinden sich noch in der Planungsphase. Die dahinter stehende Motivation ist plausibel, bringen doch vor allem diese Jungunternehmen neue Impulse in Bezug auf Arbeitsweisen, Technologien, neue Märkte - und vor allem Talente und Gewinnpotenziale.
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Digitale Transformation erfordert eigene Anstrengungen
So interessant die Kooperationen mit digitalen Startups für etablierte Unternehmen auch sind, entheben sie sie doch nicht der Herausforderung, sich auch mit der eigenen Organisation der digitalen Transformation zu stellen. Sich aus diesem Grund an digitalen Startups zu beteiligen und diese dann in das Mutterunternehmen implementieren zu wollen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dann stoßen nämlich die flachen Hierarchien der Jungunternehmen auf die eingefahrenen Strukturen, lange Entscheidungswege und umfangreichen Richtlinien - und werden regelmäßig in ihrer Dynamik erstickt.
Die digitale Transformation ist ein umfassender Change-Prozess
Auf der anderen Seite taugen solche Engagements nicht als Ersatz für eigene Digitalisierungsmaßnahmen, sie bleiben an der Oberfläche und verschonen somit das Kerngeschäft, das im Wettbewerb an Boden zu verlieren droht. Es stehen also große Aufgaben an, wollen Unternehmen den digitalen Wandel nicht verpassen - und die lassen sich nun einmal nicht durch einen Zukauf lösen. Die digitale Transformation ist ein umfassender Change-Prozess, der von der Chefetage ausgehen muss: Hier sind die wichtigen Vorarbeiten zu leisten, wie beispielsweise die Entwicklung von Leuchtturmprojekten, und vor allem deren Umsetzung im gesamten Unternehmen entschlossen vorangetrieben werden.
Ausschlaggebend ist es, die gesamte Tragweite der Digitalisierung zu erfassen."
Dabei handelt es sich nämlich nicht nur um Technologien, die ein enormes Potenzial eröffnen, es geht vor allem um die Menschen, die diesen Wandel tragen müssen. Aussitzen ist hier Fehlanzeige, die Probleme lösen sich in diesem Fall nicht von allein - im Gegenteil: Mit jedem neuen Entwicklungsschritt werden sie größer. Das Engagement in digitale Startups ist durchaus lohnenswert, allerdings darf dies nur ein Baustein im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie sein, die die Unternehmen in ihrer Gesamtheit grundlegend verändern wird.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt