Nur sieben Prozent überlegen, ein Elektroauto zu kaufen

Gebraucht ist gefragt Neue Autos verkaufen sich schlecht

Gut jeder dritte Bundesbürger plant in den nächsten anderthalb Jahren einen Autokauf. Aber nur jeder siebte denkt an einen Neuwagen. Das sind zwei wesentliche Ergebnisse einer repräsentativen Aral-Umfrage unter tausend Autofahrern. Die Befragung findet alle zwei Jahre statt. Genauso interessant wie die aktuellen Zahlen sind die Veränderungen gegenüber der letzten Umfrage.

Danach ist die Zahl der Neuwagen-Interessenten drastisch gesunken - von 25 Prozent auf 14 Prozent. Weniger stark hat sich das allgemeine Kaufinteresse verringert. Es fiel von 41 Prozent auf 35 Prozent. Das bedeutet im Umkehrschluss: Gebrauchtwagen sind gefragter als vor zwei Jahren, konnten aber den allgemeinen Interesseschwund nicht kompensieren. Insgesamt denken jetzt 21 Prozent an einen "Gebrauchten", bei der letzten Umfrage waren es 16 Prozent.

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Man ist vorsichtiger geworden

Bemerkenswert ist, dass es noch nie seit Durchführung der Umfrage so starke Veränderungen in kurzer Zeit gab. Dennoch stellt Aral fest, dass das Kaufinteresse nach wie vor überdurchschnittlich sei - eine gute Nachricht für die Autoindustrie, die zuletzt nur wenig erfreuliche Meldungen sah. In der Zeitspanne 2003 bis 2011 lag das Kaufinteresse insgesamt zwischen 18 und 26 Prozent, erst danach stieg es auf Werte über 30 Prozent an. Insofern kann bei den aktuellen Zahlen nicht auf generell stärkere Zurückhaltung wegen Dieselskandal, Feinstaub-Problematik oder Klimadiskussion geschlossen werden. Aber der deutsche Autofahrer ist ein Stück weit vorsichtiger geworden. Die Investitionen in einen Ersatzwagen sollen offenkundig zurückgefahren werden und man will sich nicht mehr so lange an einen Wagen binden - man weiß ja nicht, was kommt.

Insgesamt denken jetzt 21 Prozent an einen "Gebrauchten", bei der letzten Umfrage waren es 16 Prozent."

Nach wie vor konventionelle Antriebe im Fokus

In gewisser Weise wirkt der Dieselskandal aber doch nach. 37 Prozent der Befragten geben an, beim nächsten Mal keinen Diesel kaufen zu wollen - acht Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Besonders ablehnend sind Dieselfahrer. Von ihnen wollen 46 Prozent keinen neuen Diesel.

Dennoch setzt der deutsche Autokäufer erst einmal weiter auf konventionelle Antriebe. 55 Prozent denken an einen Benziner, jeder Achte zieht immer noch den Diesel in Betracht.

Nur sieben Prozent überlegen, ein Elektroauto zu kaufen - gegenüber fünf Prozent bei der letzten Umfrage. Keine wirkliche Veränderung. Hohe Kosten - trotz Förderung -, ein schmales Angebot und nach wie vor lückenhafte Infrastruktur dürften ausschlaggebend sein.

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