Die Prognosen der Bundesregierung versprechen jährliche Rentensteigerungen von mehr als 3%

Kann das so weitergehen? Renten steigen um gut 3%

Die Prognosen der Bundesregierung versprechen jährliche Rentensteigerungen von mehr als 3%. Was Rentnern erfreut, weckt bei Beitragszahlern Unbehagen. Kann sich die junge Generation auf ihre eigene Rente verlassen?

Als das Bundessozialministerium kürzlich den Entwurf zum Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung veröffentlichte, dürfte mancher Rentner in Feierlaune versetzt worden sein. Im kommenden und in den folgenden Jahren werden die Bezüge aus der gesetzlichen Rentenversicherung voraussichtlich um mehr als 3% angehoben. Zu Recht fragen sich Jüngere, wer die Zeche zahlt.

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Einige Zahlen aus dem Entwurf zum Rentenversicherungsbericht

  • zum 01.07.2019 steigen die Rentenbezüge voraussichtlich um 3,18% (West)  beziehungsweise 3,91% (Ost)
  • für die folgenden Jahre werden Steigerungen von  ~ 3 % (West) / 3,7 - 3,8% (Ost) prognostiziert
  • der Beitragssatz zur Rentenversicherung bleibt bis 2023 stabil bei 18,6%

Dies sind vorläufige Zahlen. Wenn im März alle erforderlichen Daten vorliegen, werden die endgültigen Werte vom Bundessozialministerium veröffentlicht. 

Wie sehen die langfristigen Prognosen der Rentenversicherung aus?

Mit besonderer Spannung werden in jedem Jahr die langfristigen Prognosen im Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung erwartet. Wie lange können die Beitragssätze stabil gehalten werden und wo wird die neue Haltelinie liegen? Das sind brennende Fragen für junge Leute. Der Bericht geht davon aus, dass der Beitragssatz ab 2025 auf 20,3% angehoben werden müsste. Das widerspricht jedoch dem bisherigen Ziel, den Beitragssatz bis 2025 maximal auf 20% anzuheben. 

Wird der Steuerzahler zur Kasse gebeten?

Eine Option wäre es, den Bundeszuschuss zu erhöhen, um die 20% Linie nicht zu reißen. Das heißt, fast 2 Milliarden Euro aus der Steuerkasse würden jährlich in die Rentenversicherung fließen. Das Problem: Nach 2025 dürfen die Beitragssätze wieder steigen. Der Bericht geht davon aus, dass die Beitragssätze bis 2030 schrittweise auf 22,1% und bis 2032 sogar auf 22,5% angehoben werden müssen.

Private Altersvorsorge wird zukünftig noch wichtiger."

Rentenniveau sinkt langfristig

Die angekündigten Anhebungen der Rentenbezüge täuschen darüber hinweg, dass das Rentenniveau auf längere Sicht sinkt. Der Wert des Rentenniveaus gibt die Relation zwischen der Standardrente eines Durchschnittsverdieners und dem durchschnittlichen Entgelt aller Versicherten wider.

Gegenwärtig liegt dieser Wert bei 48,1%. 2032 wird das Rentenniveau laut Prognose bei 44,9% liegen.

Die Schlussfolgerung: Private Altersvorsorge wird zukünftig noch wichtiger.

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