Können Algorithmen hilfreich sein? Robo-Advisor eine Alternative?

Anleger, die sich bei ihren Investments fachkundig unterstützen lassen wollen, haben die Wahl: Sie können zum Vermögensverwalter beziehungsweise zum unabhängigen Finanzfachmann ihres Vertrauens gehen oder sich für einen Robo-Advisor entscheiden. Der Begriff Robo-Advisor setzt sich aus den englischen Worten Robot (Roboter) und Advisor (Berater) zusammen. Mit entsprechender Software wird die Tätigkeit des Vermögensverwalters automatisiert. Glaubt man den Werbeversprechen der jungen Branche, legen Robo-Advisors das Geld des Sparers nach festen Regeln möglichst gewinnbringend an. Mehr als 1 % der Anlagesumme pro Jahr sollte dieser Service nicht kosten.

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Für wen sind Robo-Advisors empfehlenswert?

Wie funktioniert die Geldanlage bei einem Robo-Advisor?

Haben Sie sich für einen bestimmten Robo-Advisor entschieden, müssen Sie online einen ausführlichen Fragebogen ausfüllen. Erforderlich sind unter anderem Angaben zum Vermögen und zu Ihrer Risikobereitschaft. Anhand Ihrer Antworten bestimmt die Software Ihren Risikotyp und wählt Anlageformen aus, die zu diesem Risikotyp passen. Die Summe, die Sie anlegen wollen, wird auf die entsprechenden Anlageklassen verteilt. Sind Sie bereit, Verluste zu riskieren, wird Ihr Portfolio einen größeren Anteil an Aktien enthalten. Hat Sicherheit für Sie oberste Priorität, wird Ihnen der Robo-Advisor Anleihen empfehlen. Der Aufteilung Ihres Geldes auf die Anlageklassen müssen Sie zustimmen. Anschließend erfolgt die technische Umsetzung.

Robo-Advisors verwalten nach eigener Aussage ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro."

Robo-Advisor oder unabhängiger Berater?

Die ersten Robo-Advisors boten 2016 ihre Dienste an. Mittlerweile können Kunden bereits unter mehr als 30 Anbietern wählen. Diese verwalten nach eigener Aussage aktuell ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro. Bei einem Wertpapiervermögen der Deutschen in Höhe von 1,16 Billionen Euro ist der Marktanteil der Robo-Advisor derzeit allerdings noch überschaubar.

Bleibt die Frage, wie sich der Robo-Advisor von der traditionellen Vermögensverwaltung bzw. der unabhängigen Anlageberatung im Einzelnen abgrenzt.

Auf den ersten Blick scheint dies klar: Während die traditionelle Vermögensverwaltung bzw. die unabhängige Anlageberatung auf dem persönlichen Kontakt zwischen Berater und Anleger aufbaut, basiert die Dienstleistung des Robo-Advisors auf einer technisch ausgefeilten Online-Lösung.

Betrachtet man allerdings den eigentlichen Kern der beiden Geschäftsmodelle, so ist festzustellen, dass sich die Anlagestrategien und -konzepte eines Robo-Advisors nicht von denen der traditionellen Anlageberatung oder Vermögensverwaltung unterscheiden. Robo-Advisor haben die Kunst der Geldanlage also nicht neu erfunden - sie fokussieren sich lediglich auf einen anderen Vertriebskanal.

Und was ist nun besser?

Wer letztlich die Nase vorne hat, hängt nicht davon ab, ob eine Online-Lösung besonders ausgefeilt oder ein traditioneller Berater besonders sympathisch ist. Am Ende zählt nur eins: Die Ergebnisse. Da diese von der fachlichen Expertise und Qualität der Dienstleistung, nicht aber vom Vertriebsweg abhängig sind, ist man als Anleger gut beraten, sich ausschließlich hierauf zu fokussieren.

Als Anleger sollte man sich also nicht die Frage stellen, ob der Robo-Advisor oder der traditionelle Berater die bessere Alternative ist.

Die entscheidende Frage lautet: Wo sind die Guten?