Die Vorhersagen einschlägiger Fachleute gehen oft genug ins Leere

Die Glaskugel hat ausgedient, trotzdem gibt es Verlässlichkeit Sichere Vorhersagen

Wessen Vorhersagen sich in der Realität bestätigen, der gilt als ausgewiesener Experte - und das schon seit Jahrhunderten. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit umso größer, je allgemeiner die Prognosen abgefasst werden.

Ob Börsencrash, Hyperinflation oder Wirtschaftsaufschwung - die Vorhersagen einschlägiger Fachleute gehen oft genug ins Leere. Das liegt nicht an der fehlenden Glaskugel, sondern an den vielen Variablen, die insbesondere bei wirtschaftlichen Prognosen ihre manchmal fatale Rolle spielen.

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Die Unwägbarkeit der gängigen Wirtschaftsvariablen

Insbesondere für die Finanzmärkte gehören Vorhersagen zum täglichen Handwerk: Die Fundamentaldaten, also die relevanten Informationen aus Wirtschaft und Politik, werden permanent analysiert, um die richtigen Rückschlüsse für die Investmentstrategie ziehen zu können. Zeigt beispielsweise ein Unternehmen auf der Grundlage der gängigen Wirtschaftsvariablen ein lukratives Potenzial auf, wird gekauft - und umgekehrt. Daraus leiten sich Daten ab, die im nationalen und globalen Maßstab für einzelne Branchen und letztendlich auch für Volkswirtschaften als Grundlage für Prognosen dienen - bis die Politik eingreift.

Das schönste Potenzial nützt nichts, werden plötzlich geopolitische, geldpolitische oder andere Entscheidungen getroffen, die sich auf die Wirtschaft auswirken. Dabei kann es sich um Sanktionen handeln, mit denen einzelne Staaten und damit auch deren Wirtschaft belegt werden, die Investments in diesen Markt das Wasser abgraben. Aber auch innenpolitische Kehrtwendungen wie beispielsweise die Energiewende führen die Vorhersagen zu den bis dahin stark in Atomenergie engagierten und gewinnträchtigen Energiekonzernen ad absurdum. Selbst die großen Rettungspakete für Banken oder die Geldpolitik der EZB verzerren die Märkte gravierend und permanent - mit unwägbaren Folgen.

Ob Börsencrash, Hyperinflation oder Wirtschaftsaufschwung - die Vorhersagen einschlägiger Fachleute gehen oft genug ins Leere." 

Die Qualität von Vorhersagen mit Vorsicht betrachten

Worauf können also die Prognosen, die sich regelmäßig als falsch erweisen, fußen? Sie werden naturgemäß auf der Grundlage von Vergangenheitsdaten erstellt. Unter Annahme der aktuellen Bedingungen lassen sich wahrscheinliche Szenarien für die Zukunft hochrechnen - mit all den Abstrichen, die aus heute noch unbekannten Impulsen resultieren können: Werden sich die OPEC-Staaten einigen und den Ölpreis nach oben treiben? Werden die Auseinandersetzungen im Mittleren und Nahen Osten anhalten? Wird sich der Brexit negativ auf die EU-Wirtschaft auswirken oder gar für ein Zerbrechen der Gemeinschaft sorgen?

Für diese Entwicklungen gibt es keine Modelle, die zuverlässige Vorhersagen ermöglichen würden. Schon die Megatrends Globalisierung und Digitalisierung bewirken gravierende Veränderungen, die Gesellschaften haben zur Orientierung bislang nur theoretische Abhandlungen. Verlässlich lassen sich daher nur Selbstverständlichkeiten vorhersagen: Volkswirtschaften können sich ebenso in beide Richtungen entwickeln wie das für Finanzmärkte, verschiedenste Portfolios und natürlich einzelne Werte zutrifft. Ebenso klar ist, dass es unerwartete News und politisches Eingreifen geben wird - dazu braucht es keine Glaskugel.

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