Beliebt und trotzdem weitgehend unsinnig Sind Garantiefonds eine Lösung?
Auf der Suche nach lohnenden Anlagemöglichkeiten hat mancher Deutsche Garantiefonds für sich entdeckt. Sie scheinen dem Bedürfnis nach besserer Rendite bei gleichzeitiger Sicherheit ideal zu entsprechen. Doch ein genauerer Blick zeigt, dass die Garantie ihren Preis hat.
Tatsächlich schlagen bei vielen Anlegern zwei Herzen in einer Brust. Einerseits wird sehr großen Wert auf Sicherheit gelegt. Andererseits möchte man eine möglichst gute Rendite erzielen, was angesichts der niedrigen Zinsen immer schwerer fällt. Normalerweise ist mehr Rendite nur gegen größeres Risiko zu haben, Sicherheit bedeutet Renditeabstriche. Garantiefonds wirken da fast wie die gelungene Quadratur des Kreises. Sie sagen bessere Performance und Sicherheit zugleich zu, in dem sie einen bestimmten Mindestwert (zum Beispiel den Kapitalerhalt) garantieren.
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Eher magere Resultate
Betrachtet man die tatsächlichen Ergebnisse, sind die Resultate allerdings eher ernüchternd. Die meisten Garantiefonds zeichnen sich durch eher magere Ergebnisse aus. Das ist nicht unbedingt schlechtem Fondsmanagement geschuldet, sondern liegt vor allem an der Konstruktion. Sie sorgt dafür, dass die Fonds nicht besonders erfolgreich werden können. Die Niedrigzinssituation verstärkt dies sogar noch.
Es gibt grundsätzlich zwei Methoden, mit denen die Fonds ihr Versprechen erfüllen:
- bei der ersten Variante wird der größte Teil des Fondsvermögens in sichere Anlagen - vornehmlich Zerobonds - investiert. Dieser "Löwenanteil" sichert den Werterhalt. Der kleine Rest fließt in spekulative Anlagen, zum Beispiel Aktien oder Aktienoptionen. Er soll für bessere Rendite sorgen;
- bei der zweiten Variante wird ein bestimmtes Risikobudget definiert. Es zeigt den Spielraum, den das Fondsmanagement für riskante Anlagen hat. Hier bleiben die Anteile sicherer und riskanter Anlagen im Gegensatz zu Variante 1 nicht konstant, sondern sind von der Kapitalmarktlage abhängig. Bei steigenden Kursen wird zum Beispiel verstärkt in Aktien investiert, der Rentenanteil sinkt dadurch. Fallen die Kurse, findet dagegen eine verstärkte Umschichtung von Aktien in Rente statt.
Warum Garantiefonds nicht performen
Klingt einleuchtend. Doch beide Varianten besitzen "Pferdefüße". Variante 1 leidet besonders unter den niedrigen Zinsen. Dadurch steigt nämlich der für den Werterhalt notwendige Anteil sicherer Investments. Das bedeutet, dass für riskantere, aber renditeträchtiger Anlagen immer weniger Geld zur Verfügung steht. Dass das zu Lasten der Performance geht, ist unmittelbar nachzuvollziehen.
Von Garantiefonds Abstand nehmen."
Dieses Zinsproblem hat - nicht ganz so ausgeprägt - auch Variante 2. Hier kommt als "Renditekiller hinzu, dass durch die Umschichtungsregeln nicht immer der günstigste Zeitpunkt für Umschichtungen getroffen wird.
Bei steigenden Kursen wird häufiger der beste Verkaufszeitpunkt verpasst, bei sinkenden der beste Wiedereinstiegspreis.
Fazit: Es spricht manches dafür, von Garantiefonds Abstand zu nehmen und stattdessen eine persönliche Wertsicherungsstrategie zu fahren.