Mit rund einer Billion US-Dollar machen Indexfonds zwischenzeitlich ein Drittel des US-amerikanischen Aktienhandels aus

Der Siegeszug der Indexfonds verändert Märkte Supermacht Blackrock

Mit rund einer Billion US-Dollar machen Indexfonds zwischenzeitlich ein Drittel des US-amerikanischen Aktienhandels aus. Vermögensverwalter Blackrock verfügt zwischenzeitlich über ein Machtpotenzial, das über Wohl oder Wehe ganzer Märkte entscheiden kann.

Indexfonds werden stark nachgefragt, was nicht zuletzt an der im Vergleich zu vielen aktiv gemanagten Fonds besseren Performance liegt: Sie bilden letztendlich die verschiedenen Indizes nach, die Kosten sind somit deutlich niedriger. Entwickelt sich ein Index wie beispielsweise der Dow Jones oder der DAX positiv, können sich die Anleger freuen - und die Vermögensverwalter wie Blackrock, die hier engagiert sind.

Konzentration von Kapital - die Giganten im Hintergrund

Der potenziellen Rolle von Vermögensverwaltungen, allen voran der des Branchen-Primus Blackrock, wurde bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Warum auch? Die Finanzkrise ist vorbei, die komplizierten Produkte, die sich als Giftpapiere erwiesen, sind vermeintlich vom Tisch. Vor allem Indexfonds versprechen Transparenz und schlanke Kostenstrukturen - alles verläuft wieder in ruhigen Bahnen. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt jedoch, wie gefährlich dieser Trugschluss ist.

Indexfonds werden generell als passiv gemanagte Fonds dargestellt, da hier kein teuer bezahlter Fondsmanager über die Auswahl von Werten mit Potenzial entscheidet und somit die Zusammensetzung beeinflusst. Die gibt schließlich der jeweilige Index vor, der authentisch vom Fondsmanagement nachgebildet wird. Genau hier liegt der Fehler: Auch ein Indexfonds kauft und verkauft Aktien einzelner Unternehmen, nämlich genau der, die in den Index aufgenommen werden oder eben herausfallen. Je voluminöser diese Transaktionen ausfallen, desto größer der Einfluss auf die Kurse.

Blackrock ist an vier von fünf der größten US-Banken beteiligt. Gesunder Wettbewerb funktioniert anders."

Vermögens beeinflussen Aktienkurse - mit passiven Indexfonds

Es mutet zunächst schizophren an, ist aber logisch nachzuvollziehen: Indexfonds können gar nicht passiv oder gar neutral sein. Wenn Giganten wie beispielsweise Blackrock, State Street oder Vanguard sich auf dieselben Unternehmen konzentrieren, weil sie bestimmte Indexfonds für ihre Kunden kaufen, dann werden die Aktienkurse entsprechend nach oben getrieben oder in den Keller gedrückt. Gleichzeitig darf nicht verkannt werden, dass Blackrock und Co. Aktionäre bei den meisten der interessanten Unternehmen an der Börse sind. Wie weit reicht der Einfluss also wirklich?

Davon wollen die Chefs von Blackrock und Vanguard nichts wissen, sie warben im Sommer gemeinsam mit Investoren-Legende Warren Buffett sowie weiteren Größen der Finanzbranche für auf Nachhaltigkeit ausgerichtete "Corporate Governance Prinzipien", und damit für langfristige Strategien in den Unternehmen. Vor diesem Hintergrund mutet das Abstimmungsverhalten bei den Aktionärsversammlungen allerdings ganz anders an: Hier geht es knallhart um Sharholder Value. Gleichzeitig schalten die großen Vermögensverwaltungen durchaus das Konkurrenzverhalten einer ganzen Branche aus, wie am Beispiel von Blackrock zu erkennen ist - der Vermögensverwalter ist an vier von fünf der größten US-Banken beteiligt. Gesunder Wettbewerb funktioniert anders.

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