Zwischenbilanz nach den ersten 100 Tagen der Amtszeit

Die eigene Klientel steht hinten an Trumps Gegner verdienen

Die übliche Zwischenbilanz nach den ersten 100 Tagen der Amtszeit von Trump zeigt, dass der neue US-Präsident wohl immer für Überraschungen gut ist: Bislang profitieren nämlich in erster Linie seine Gegner.

George Soros sprach vom neuen US-Präsidenten als Hochstapler, bezeichnete ihn als Wahnsinnigen, der nun ins Weiße Haus gewählt worden wäre - und setzte enorme Summen auf fallende Börsenkurse, die aus seiner Sicht zwangsläufig folgen müssten. Bislang hat Soros, der noch immer an den bevorstehenden tiefen Fall glaubt, rund eine Milliarde US-Dollar verloren und stellt damit eine Ausnahme im Reigen der Trump-Gegner dar.

Silicon Valley, China und Mexiko - die unerwarteten Wahlgewinner

Trump hatte mit markigen Sprüchen gegen Globalisierung und freien Handel gepunktet, wollte eine große Mauer an der mexikanischen Grenze bauen und vor allem dem Außenhandelsdefizit mit China den Kampf ansagen. Nun lässt sich nach 100 Tagen festhalten: Jeff Bezos profitiert als Amazon-Gründer wie kaum ein anderer vom geplatzten Einreise-Stopp, ist sein Unternehmen doch auf IT-Spezialisten aus dem Ausland angewiesen. Selbst die nun offensichtlich unter den Tisch gefallene Grenzausgleichssteuer hätte ihm geschadet, so konnte er sein Vermögen um knapp neun Milliarden US-Dollar ausbauen.

Ebenso erfreut dürften die Superreichen in China und Mexiko sein, waren deren Länder doch im Vorfeld massiv von Trump angegriffen worden. Jack Ma scheffelte in den vergangenen drei Monaten mit seiner Alibaba Group knapp drei Milliarden US-Dollar zusätzlich, der mexikanische Telekom-Unternehmer Carlos Slim ganze 10,6 Milliarden US-Dollar. Geplant war das bestimmt anders, allerdings konnte Trump sich bislang mit den angedrohten Sanktionen gegen China und Mexiko nicht durchsetzen - auch für die Zukunft erscheinen die Chancen äußerst gering.

Auch die russischen Oligarchen gehören nicht zu den Gewinnern."

Trump-Unterstützer: hohe Erwartungen (noch) nicht erfüllt

Im Gegenzug warten die Unterstützer und Freunde des neuen US-Präsidenten noch immer auf die erwarteten Profite: Richard LeFrak, der seit vielen Jahren nicht nur die Leidenschaft für Immobilien mit seinem alten Freund Trump teilt, gehört heute zum Infrastruktur-Team, das den Bau von Highways, Brücken und Verkehrsnetzen unterstützen soll. Damit hat er seit Amtsantritt gerade einmal 200.000 US-Dollar verdient - die großen Pläne in Bezug auf Infrastrukturinvestitionen liegen noch immer im Schreibtisch. Allerdings kann er darauf hoffen, dass die Zinsen, allen Ankündigungen von Trump zum Trotz, nun doch niedrig bleiben.

Auch die russischen Oligarchen gehören nicht zu den Gewinnern, wie es nach den ersten Ankündigungen und Personalentscheidungen von Trump zunächst zu erwarten war. Im Gegenteil: sie verlieren Geld. Spätestens der Raketenangriff in Syrien dürfte hochtreibenden Plänen ein drastisches Ende gesetzt haben, ein Überdenken der Sanktionen gegen Russland ist in weite Ferne gerückt.

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