Preise für Wohnimmobilien während der Corona-Pandemie weiter gestiegen

Nachfrage übersteigt das Angebot Wohnimmobilien noch attraktiv?

Im Gegensatz zu dem, was viele erwarteten, sind die Preise für Wohnimmobilien während der Corona-Pandemie weiter gestiegen. Lohnt es sich für Investoren jetzt noch einzusteigen?

Fast alle Bereiche der Wirtschaft leiden stark unter den Folgen der weltweiten Pandemie. Der Markt für Wohnimmobilien scheint von der allgemeinen Krise und der Angst vor einer drohenden Rezession nicht betroffen zu sein. Viele private und institutionelle Investoren schlussfolgern aus der Entwicklung der Marktpreise in den vergangenen zehn Jahren, dass dieser Zug abgefahren sei. Es gibt jedoch auch Fachleute, die diese Meinung nicht teilen.

Wie haben sich die Preise für Wohnimmobilien 2020 entwickelt?

  • Im III. Quartal 2020 stiegen die Preise im Vergleich zum II. Quartal um 2,6 Prozent.
  • Drastischer fällt der Vergleich zwischen dem III. Quartal 2020 und dem Vorjahresquartal aus. Das 2020er Niveau lag 7,8 Prozent höher.

Geschäftsführer von Industria Wohnen: Preise sind marktgerecht

Klaus Niewöhner-Pape ist Geschäftsführer der Industria Wohnen. Nach seiner Ansicht liegt trotz der stark gestiegenen Preise noch immer eine marktgerechte Bewertung vor. Niewöhner-Pape meint, dass die Zinsentwicklung der vergangenen Jahre bisher noch nicht in vollem Umfang eingepreist ist. Dies macht er am Spread zwischen dem Zinsniveau und der Nettorendite von Wohnimmobilien fest. Die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen fielen in den vergangenen zwei Jahren von 0,33 Prozent (2018) auf minus 0,56 Prozent (1. Dezember 2020). Während sich die Verzinsung innerhalb dieser Zeit um 0,9 Prozent verringerte, wuchs der langjährige Abstand zwischen der Nettorendite für Wohnimmobilien und Zinsen von 3 Prozent auf aktuell 3,5 Prozent.

Der Markt für Wohnimmobilien hat an Stabilität zugelegt."

Nachfrage übersteigt das Angebot

Niewöhner-Pape negiert nicht, dass es Unsicherheiten gibt. Schließlich seien die Zeitdauer und das endgültige Ausmaß der Krise noch nicht abzusehen, weil der Staat mit seiner lockeren Geldpolitik sehr viel kompensiere. Drohende Arbeitslosigkeit und Einkommensverluste würden sich seiner Ansicht nach nur unwesentlich negativ auf den Wohnungsmarkt auswirken.

Probleme im Luxussegment seien nicht auszuschließen. Im mittleren und niedrigeren Preisbereich ist der Bedarf jedoch so hoch, dass ein Investment immer noch sinnvoll sei. Ein Vergleich von Bedarfs- und Neubauzahlen offenbart, dass pro Jahr 50.000 Wohneinheiten zu wenig gebaut werden.

 

 

Autor: Tobias Riefe

 

 

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