2015 war ein hervorragendes Jahr für die deutsche Fondsbranche

Gefährlicher Hang zu Mischfonds Deutsche lieben Investmentfonds

2015 war ein hervorragendes Jahr für die deutsche Fondsbranche. Fast 72 Milliarden Euro flossen unter dem Strich alleine von privaten Anlegern zusätzlich in Investmentfonds. Nur im Jahre 2000 lag das Netto-Mittelaufkommen in diesem Bereich noch etwas höher.

Dabei haben die Deutschen offenbar ihre Vorliebe für Mischfonds entdeckt. Bei keinem anderen Fondstyp fiel der Mittelzufluss stärker aus. Nach Ansicht des Branchenverbandes BVI war 2015 sogar das beste Jahr in der über 60jährigen Fonds-Geschichte hierzulande. Diese Aussage gründet sich nicht nur auf den hohen Mittelzufluss. Beim Bestand - dem verwalteten Fondsvermögen - erreichte man mit 2,6 Billionen Euro einen einsamen Rekord.

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Investmentfonds 2015: Rekordjahr dank Niedrigzinsen 

Der Boom ist erheblich den Privatanlegern zu verdanken, die mehr als doppelt so viel wie 2014 in Publikumsfonds investierten. Aber auch Versicherungen, Pensionsfonds und andere institutionelle Anleger haben sich stärker engagiert. Das Interesse ist wohl vor allem auf die anhaltende Niedrigzinssituation zurückzuführen. Viele Anleger hätten verstanden, dass bei dauerhaft niedrigen Zinsen nur noch mit Kapitalmarktprodukten nachhaltige Vermögensmehrung erzielbar sei - so der BVI. Dennoch gibt der Zustrom Rätsel auf. Denn auch niedrig verzinstes Tagesgeld erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Die Tagesgeld-Einlagen wuchsen in den ersten elf Monaten 2015 um 100 Milliarden Euro. Es ist daher nicht ganz klar, woher der Mittelzufluss bei Investmentfonds stammt. 

Mischfonds beliebt wie nie 

Bei der Fondsauswahl setzten die privaten Anleger bevorzugt auf Mischfonds. Mit 38,6 Milliarden Euro war das Netto-Mittelaufkommen hier mit Abstand am größten. Auf dem zweiten Platz folgten mit 21,1 Milliarden Euro Aktienfonds. Alle anderen Fondsarten (Rentenfonds, Immobilienfonds, Geldmarktfonds) waren weit abgeschlagen. Beim Investment vertraute man vor allem auf bereits etablierte, großvolumige Fonds. Fast die Hälfte des Mittelzuflusses wanderte in Investmentfonds mit einem Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro.

Bei der Fondsauswahl setzten die privaten Anleger bevorzugt auf Mischfonds."

Die Vorliebe zu den Mischfonds markiert dabei einen signifikanten Unterschied zum Spitzenjahr 2000. Damals flossen die Mittel primär in Aktienfonds. Bei Mischfonds werden die Mittel auf mehrere Anlageklassen verteilt, zum Beispiel auf Aktien und Renten. Die Mischprodukte verkaufen sich derzeit unter Verweis auf vergleichsweise geringe Kursschwankungen und attraktive Renditen besonders gut. 

Negative Effekte eines Zinsanstiegs 

Manche Experten sehen dies jedoch mit Sorge. Ihnen bereitet der Einstiegszeitpunkt Kopfzerbrechen. Sollten die Zinsen irgendwann wieder steigen, würden Anleihepapiere im Bestand deutlich an Wert verlieren und erfahrungsgemäß sind dies auch für Aktien kritische Zeiten. Die bisher gute Performance könnte sich dann ins Gegenteil verkehren.

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