Serie Zur Person: Das Lehr- und Denkverbot der Kirche Galileo Galilei
Galileo Galilei prägte mit seinen Erkenntnissen zur Bewegung der Planeten im Weltall ein revolutionäres Weltbild, welches in erster Linie den Papst verärgerte. Aufgrund seiner Ansichten stellte ihn die Kirche zweimal vor ein Inquisitionsgericht.
Das Genie Galileo Galilei erblickte das Licht der Welt am 15. Februar 1564 im italienischen Pisa und verstarb 1642 in einem Ort bei Florenz. Als Physiker, Mathematiker und Astronom gilt er als Gründer der sogenannten exakten Naturwissenschaften, welche ausschließlich auf Messungen, Berechnungen und Experimenten beruhen. Er machte mit diesem Ansatz Entdeckungen, die zu einem völlig anderen Weltbild führten und damit natürlich die katholische Kirche in Erklärungsnot brachte. Kirchliche Würdenträger zerrten Galilei gleich zweimal vor das Gericht der heiligen Inquisition.
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Galileo Galilei untermauert das Weltbild von Kopernikus
Als Domherr des Fürstbistums Ermland beschrieb Nikolaus Kopernikus zu Beginn des 16. Jahrhunderts unser Sonnensystem als heliozentrisches Weltbild. Demnach dreht sich die Erde um ihre eigene Achse und bewegt sich zusammen mit anderen Planeten um die Sonne. Galilei war der Überzeugung, dass Kopernikus Ansicht stimme, und konnte dessen These mit eigener Forschungsarbeit und einem dazu verbesserten Teleskop untermauern.
Er widersprach damit dem damaligen Lehr- und Denkverbot der katholischen Kirche und musste sich zweimal vor einem Inquisitionsgericht verantworten. Jeder Prozess endete mit der Verbannung eines Buches auf den Inquisitionsindex. Beim Ersten war es das Kopernikusbuch "De revolutionibus orbium coelestium", beim zweiten Prozess kam Galileis Werk "Dialog über die zwei Weltsysteme" auf den Index.
Das Lehr- und Denkverbot der katholischen Kirche
Trotzt guter Argumente kam Galileo Galilei nicht gegen die von der Kirche vertretene Ansicht an, dass die Erde im Mittelpunkt unseres Sonnensystems stünde und sich Sonne, sowie andere Planeten um dieses Zentrum drehen würden. Im ersten Prozess kam die Schrift von Kopernikus auf den Index und Galilei wurde die Verbreitung dessen Thesen untersagt. Als guter Christ beugte sich der Wissenschaftler zunächst dem Diktat. Unter Papst Urban VIII sah er sich jedoch ermutigt, die kopernikanischen Erkenntnisse zumindest hypothetisch weiter zu verfolgen.
Als Physiker, Mathematiker und Astronom gilt Galileo Galilei als Gründer der sogenannten exakten Naturwissenschaften."
"Dialog über die zwei Weltsysteme"
Mit dem von Galileo Galilei 1620 verfassten Buch wollte der Astronom die Lehre von Kopernikus mithilfe von drei sprechenden Figuren offiziell ad absurdum führen. Er stellte dazu dessen Lehre und die stärkeren Argumente über zwei Fürsprecher heraus, während Simplico, der einfältige Gegenargumente vortrug, welche wortwörtlich den päpstlichen Ansichten folgten. Die Kirche konnte Galilei damit nicht täuschen, die erlaubte zunächst die Verbreitung des Buches 1632, zitierte den Verfasser jedoch wenige Wochen danach erneut vor das Inquisitionsgericht.
Letztendlich kam Galileo aufgrund gelobter Einsicht mit dem Leben davon und verbrachte seine achtjährige Restlebenszeit im Hausarrest in der Nähe von Florenz. Galileo Galilei wurde 1992 von Papst Johannes Paul II rehabilitiert und sein Buch ist heute noch in zahlreichen Nachdrucken sowie Übersetzungen erhalten.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.