Frust über Carmignac trotz 52 Mrd. Bestand Zeit der Superstars vorbei?
Sind Sie auch in einem Fonds aus dem Hause Carmignac investiert? Da die Beteiligungen über Jahre gute Entwicklungen zeigten, war der Franzose hierzulande äußerst beliebt. In diesem Jahr häuften sich jedoch die Fehler und lassen Fondsmanager erneut in schlechtem Licht erscheinen.
Edouard Carmignac reist ausgerechnet in diesen Tagen ins ferne China. Er will damit Abstand von den zurückliegenden schweren Wochen gewinnen und sich in Bezug auf Finanzanlagen neu orientieren. Seine Vermögensverwaltung in Paris galt bislang als unfehlbar und sammelte mit exzellenter Expertise 52 Milliarden Euro von Anlegern auch aus Deutschland ein. Charakteristisch für die langfristige Hochachtung ist, dass sie auf einmaligem Erfolg in der Finanzkrise 2008 basiert. Damals setzte der französische Vermögensverwalter geschickt Derivate ein und ging aus dem Krisenjahr ohne Verluste hervor. Auch andere Superstars der Fondsbranche haben erhebliche Probleme. So ist auch der Megastar George Soros ganz erheblich abgestürzt.
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Wichtige Fonds erzielen Verluste
Wenn Sie in den Fonds Investissement oder Patrimoine von Carmignac investiert sind, haben Sie seit Januar kleine, aber beunruhigende Verluste registriert. Sie fragen sich natürlich, woran das liegen mag. Die einfache Antwort: Fondsmanager können nicht in die Zukunft schauen.
Das Versagen des aktiven Fondsmanagements
Die Manager konnten nicht voraussehen, dass China zum 11. August 2015 die Landeswährung um zwei Prozent abwertete. Nachfolgend unterschätzten sie das Ereignis in seiner Tragweite. Weil jedoch Anleger daraufhin an der chinesischen Wachstumsdynamik zweifelten, gingen die Aktienkurse auf allen Kontinenten in die Knie. Carmignac hatte schon immer Begeisterung für Investitionen in Schwellenländer und wurde deshalb von den Turbulenzen der globalen Börsen besonders hart getroffen. Als Anleger erwarten Sie von Ihrem Emittenten ein ähnliches Wunder wie in der Finanzkrise? Sie können jedoch davon ausgehen, dass dies kaum eintreten wird.
Eine seit Langem bekannte Schwäche
Nicht das Carmignac oder Soros es nicht wollten. Es sind vielmehr die effizienten Märkte, die Fondsmanagern keine Informationsvorsprünge mehr gewähren. Und deshalb wenden sich immer mehr Anleger von gemanagten Fonds ab und suchen ihre Erträge mittlerweile über börsengehandelte Indexfonds. Das Versagen der Fondsmanager ist ein weltweites und von der Finanzwissenschaft oft untersuchtes Phänomen.
Der Ökonom und Nobelpreisträger Eugene Fama hat dazu bereits vor 40 Jahren seine Effizienzmarkthypothese entwickelt. Er beschreibt darin detailliert, warum Fondsmanager nur zufällig und selten besser als der Gesamtmarkt abschneiden. Aktuelle Studien belegen Fondsmanagern eine Fehlerquote von über 90 Prozent.
Carmignac interpretiert die Verluste als eine kurzzeitige Schwäche der Märkte."
Sie haben Alternativen
Carmignac interpretiert die Verluste als eine kurzzeitige Schwäche der Märkte, aus der die Manager schon bald Auswege finden. Soros sieht das ähnlich. Morningstar teilt als renommierte Ratingagentur diesen Optimismus nicht und hat die betroffenen Fonds von Silber auf Bronze zurückgestuft. Sie brauchen sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen, denn Sie haben in Exchange Traded Funds (ETF) kostengünstige Alternativen mit passiver Ausrichtung. Damit können Sie zwar keine Märkte schlagen, aber genau die Renditen erwirtschaften, die an Kapitalmärkten auf lange Sicht zu erzielen sind.