ETFs sind kostengünstiger

Seine geliebten ETF sind kostengünstiger Buffett schimpft über die Fondsbranche

Er gilt als Investmentlegende und seine Einschätzungen werden gehört - Warren Buffet hat aus bescheidenen Anfängen ein Milliarden-Vermögen geschaffen. Heute ist der 86jährige immer noch aktiv und kommentiert Entwicklungen in der Finanzindustrie. In seinem jüngsten Anlegerbrief geht er mit der Fondsbranche hart ins Gericht.

Buffet wirft den Fondsgesellschaften gigantische Verschwendung von Gebühren vor. 100 Milliarden Dollar seien von den Anlegern in den letzten zehn Jahren kassiert worden, ohne dass dies durch die Leistungen des Fondsmanagements gerechtfertigt gewesen sei. Wer seinem wiederholten Rat gefolgt sei, in deutlich günstigere Indexfonds mit S&P 500-Bezug zu investieren, habe damit unter dem Strich wesentlich bessere Ergebnisse erzielt.

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Der Wunsch nach Exklusivität 

Der Multi-Milliardär sieht die Schuld allerdings nicht nur auf der Fonds-Seite. Vor allem vermögende und institutionelle Anleger ließen sich allzu oft von verlockenden Versprechungen smarter Finanzberater blenden und präferierten lieber "exklusive" Finanzprodukte statt "billiger" Lösungen, nur weil sie für das breite Publikum nicht zugänglich seien. Es handele sich um einen Fehler im System: Fondsmanager und Finanzberater, die auf S&P 500-Indexfonds setzten, würden als phantasielos angesehen und könnten damit kaum Karriere machen. Mehr Gehör fänden vermeintliche Experten, die zu gebührenträchtigen Portfolio-Umschichtungen rieten und dies mit elegantem "Fach-Chinesisch" begründen könnten. 

Buffet wirft den Fondsgesellschaften gigantische Verschwendung von Gebühren vor." 

Demzufolge würde lieber in teure Produkte investiert als das "Billigangebot von der Stange" zu kaufen. Durch dieses systematische "Fehlverhalten" sei die schlechte Performance vieler institutioneller Anleger zu erklären. Als Beispiel nennt Buffet die US-Pensionskassen für öffentliche Angestellte. Sie seien durch miserable Ergebnisse und hohe Gebühren unterfinanziert, wofür letztlich die Angestellten selbst und die Steuerzahler geradestehen müssten. Es seien Belastungen, die jahrzehntelang wirkten. 

Verhaltensänderung unwahrscheinlich 

Dennoch ist der Multi-Milliardär skeptisch, was "richtige Erkenntnis" betrifft. Das menschliche Verhalten werde sich erfahrungsgemäß nicht ändern. "Exklusive" Anleger würden auch weiterhin "exklusive" Finanzprodukte fordern und damit Finanzanbietern und -beratern lukrative Einnahmequellen bieten - vorausgesetzt, sie gehen auf deren Wünsche ein.

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