200 Prozent seit 2007 Immobilienpreise steigen weiter
Seit Jahren steigen in Deutschland die Immobilienpreise und ein Ende der Aufwärtsbewegung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil - in begehrten Großstädten und Ballungsgebieten hat sich der Preisanstieg im vergangenen Jahr sogar nochmals beschleunigt. Das zeigt zumindest eine Studie des Bundesverbandes der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
Danach ist selbstgenutzter Wohnraum 2017 im Schnitt um 5,4 Prozent teurer geworden, 2016 betrug der Preisanstieg "nur" 4,9 Prozent und 2015 3,2 Prozent. Als Relativwerte machen diese Zahlen vielleicht nicht so viel Eindruck, bei absoluter Betrachtung dagegen schon: ein Objekt, das 2014 noch für 300.000 Euro zu haben war, würde demnach jetzt mehr als 340.000 Euro kosten.
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Wohneigentum immer weniger erschwinglich
Besonders drastisch hat sich Wohneigentum in Ballungsgebieten verteuert. In den sechs größten Städten Deutschlands sind die Preise 2017 um 11,6 Prozent gestiegen. Wenig überraschend führen die begehrten Metropolen Berlin, Hamburg und München das Verteuerungs-Ranking an. Hier sind die Preise seit 2007 um bis zu 200 Prozent gestiegen. Angesichts dieser Zahlen bedarf es keines Nachweises, dass die Einkommen nicht in gleichem Maße mitgewachsen sind.
Selbst für Gutverdiener wird es daher schwerer, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. In den sechs größten deutschen Städten sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren um 55 Prozent stärker gestiegen als die Einkommen. Selbst das Ausweichen in Randlagen oder aufs Land hilft nur bedingt weiter. Denn auch in ländlichen Regionen ist der Immobilienboom inzwischen angekommen. Zwar sind die Preise nicht so drastisch angezogen, aber die Richtung und die Dynamik sind die gleiche. Außerhalb von Großstädten und Ballungsräumen haben die Immobilienpreise 2017 um 4,8 Prozent zugelegt, nach 4,2 Prozent in 2017 und 2,7 Prozent in 2016.
In den sechs größten Städten Deutschlands sind die Preise 2017 um 11,6 Prozent gestiegen."
Noch keine übermäßige Kreditvergabe
Es sind verschiedene Faktoren, die die Preise weiter treiben. Die nach wie vor niedrigen Zinsen machen Finanzierungen günstig. Gute Konjunktur und hohe Beschäftigung lassen Einkommen steigen und befördern die Nachfrage. Hinzu kommen die Effekte des verstärkten Zuzugs nach Deutschland, des Trends zum Wohnen in der Großstadt und einer relativ geringen Neubautätigkeit. Dennoch sehen die Studien-Autoren derzeit keine Gefahren für Immobilienblasen. Es gebe noch keine Hinweise auf übermäßige Kreditvergabe.
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